Feuchtigkeit am after

Jucken am After bezeichnet eine Missempfindung im Bereich um die Analöffnung. Das unangenehme Gefühl kann chronisch oder akut auftreten und stört in vielen Fällen sogar den .

Afterjucken

Was ist Afterjucken?

Afterjucken (Pruritus ani) ist durch einen intensiven Juckreiz am After und im Bereich des Afters gekennzeichnet. Es ist in einigen Fällen das Hauptsymptom zahlreicher – teilweise schwerwiegender – Erkrankungen.

Ein kurzfristig hervortretendes, mildes Jucken am After muss allerdings nicht unbedingt ärztlich behandelt werden. Meist stehen allergische Reaktionen an Nahrungsmittel und Haut-Irritationen hinter dem Afterjucken.

Hält das Afterjucken jedoch länger an und wird es quälend und peinigend, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Das richtigen Ansprechpartner sind dafür neben dem Hausarzt Proktolog und Dermatologen.

Außer, dass sich hinter langanhaltendem Juckreiz am After unter Umständen eine gravierende Erkrankung verbirgt, senkt der Pruritus auch die Lebensqualität enorm. Unter anderen, weil oft gerade nachts der Juckreiz besonders schlimm ist und die daher unruhigen Nächte zur Erschöpfung führen.

Die Ursachen für das Afterjucken reichen von körperlichen Erkrankungen (zum Beispiel Diabetes mellitus) und psychischen Krankheiten bis hin zu Tumoren.

Quälender Juckreiz

Juckreiz am After bedeutet für viele Betroffene ein körperliches, aber auch einer seelisches Problem. Leidtragende berichten über einen fast zwanghaften Drang sich zu kratzen, der in vielen Fällen nachts stärker ist.

Afterjucken ist unter Umständen so unangenehm, dass Betroffene Hilfsmittel zum Kratzen (zum Beispiel Zahnbürsten) verwenden, um sich von dem Juckreiz zu befreit. Leidtragende empfinden das Jucken am After oft als ausgesprochen quälend und belastend und in seinem Charakter qualvoller als Schmerzen.

Das Kratzen lindert das Jucken nur für einen kurzen Moment, weswegen Betroffene nahezu dauernd kratzen. Patienten fühlen sich erschöpft und empfinden eine persönliche Demütigung. Ab einem gewissen Punkt unterscheiden Betroffene den Juckreiz nicht mehr von Schmerzen.

Häufigkeit

Afterjucken ist eines der häufigsten Symptome, das Betroffene in die proktologisch Praxis führt. Es gibt keine exakten Zahlen uber jährliche Neuerkrankungen, da die Mehrheit der Patienten bei weniger starkem Juckreiz am After keinen Arzt aufsucht.

  • Man nimmt an, dass etwa ein bis fünf Prozentual der Bevölkerung unter Afterjucken leidet.
  • Männer aller Altersklassen leiden zwei- bis viermal öfter als Frauen an Juckreiz am After, wobei die meisten Betroffenen zwischen 40 und 50 Jahre alt sind. Auch Kinder gehören zu den Betroffenen.
  • Die Mehrheit der Patienten klagt uber eine Symptomdauer von mehr als zwölf Monaten.

Begleiterscheinungen

Patienten, das wegen analer Beschwerden in die Praxis gehen, geben neben Jucken am After auch weitere anale Symptome an. Für das Afterjucken ist selten eine alleinige Ursache verantwortlich. Häufige Begleiterscheinungen des analen Juckreizes sind:

  • Brennen
  • Stuhldrang
  • Nässen
  • Ausfluss
  • Schmerz
  • Fremdkörpergefühl
  • Abnorme Stuhl-Entleerung

Was hilft bei Afterjucken?

Wenn Sie von einem unangenehmen Afterjucken betroffen sind, achten Sie auf eine vorsichtige Pflege des Afters. Folgende Tipps helfen Ihnen, das Beschwerden zu lindern:

  • Nach dem Stuhlgang, während der Menstruation und vor und nach dem Geschlechtsverkehr hilft es, die Intimregion mit klarem Wasser zu reinigen und anschließend mit ganz weichem Toilettenpapier trocken zu tupfen.
  • Benutzen Sie seifenfreie Waschlotion.
  • Vermeiden Sie feuchte Toilettentücher wegen allergischer Reaktionen auf chemische Zusatzstoffe in den Tüchern.
  • Auf Cremes verzichten Sie besser. Fällt es Ihnen schwer, wenden Sie eher Vaseline ohne Zusatzstoffe (Packungsbeilage beachten!) an.
  • Tragen Sie Baumwoll-Unterwäsche (keine synthetische Wäsche), damit es nicht zu warm und feucht im Intimbereich wird.
  • Entzündungshemmende Cremes wenden Sie nur kurzfristig und in Absprache mittels dem behandelnden Arzt an. In einigen Fällen verschreibt der Arzt auch Medikamente mit einem leichten örtlichen Betäubungsmittel wie Lidocain.
  • Auch bei rezeptfreien Cremes ist es ratsam, in schwereren Fällen Rücksprache mit dem Doktor zu halten. Unter Umständen lösen diese überhaupt erst einen Juckreiz am After aus.
  • Meiden Sie zu scharf Essen, Salziges, Nüsse, Schokolade, Milchprodukte oder Zitrusfrüchte und koffein- und alkoholhaltige Getränke.

Manchen Patienten helfen Hausmittel wie beispielsweise Sitzbäder mit Kamillenblüten, Eichenrindenextrakt oder Hamamelis, um den Juckreiz zu lindern. Sprechen Sie mit Ihrer Arzt, welcher Badezusatz für Sie geeignet ist.

Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längerem Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Afterjucken: Wann zum Arzt?

Bei einem kurz anhaltenden Afterjucken sind häufig harmlose Auslöser wie Nahrungsmittel oder Kontakt-Allergien auf Chemikalien (Waschlotion, Toilettentücher und andere) die Ursache. In diesem Fall ist es nicht unbedingt notwendig zum Arzt an gehen – allerdings vermag der Ihnen eventuell beim Identifizieren des Auslösers zu helfen.

Hält der Juckreiz längerer an und ist zudem quälend, empfiehlt sich die rasche Gang zum Mediziner. Die richtigen Fachärzte sind Proktologen oder Dermatologen. Dem Afterjucken liegen unter Umständen schwerwiegende Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder ein Tumor zugrunde.

Afterjucken: Untersuchungen und Diagnose

Der Arzt erfragt zunächst in einem Gespräch, welche Beschwerden Sie haben, zum Beispiel Juckreiz, Brennen oder Nässen. Zudem fragt er Siehe, wie lange der Juckreiz bereits anhält, wann er auftritt und wie ausgeprägt er ist. Stuhl-Unregelmäßigkeiten und Vorerkrankungen des Darms geben weitere Hinweise auf das Ursache.

Im Anschluss fährt er mit der klinischen Untersuchung der Analregion fort (Abtasten der Analregion und endoskopische Proktoskopie). Zudem untersucht er die Haut und das Schleimhäute, um dermatologische oder infektiöse Erkrankungen festzustellen oder auszuschließen. Bei einer Verdachtsdiagnose schließen sich entsprechend weitere Untersuchungen an. Eventuell macht der Arzt einen mikrobiologischen Abstrich für die Untersuchung im Labor.

Afterjucken: Vorbeugung

Die Verfahren, mit denen sich ein bestehendes Analjucken behandeln lassen, sind grundsätzlich auch als Vorbeugung einsetzbar. Insbesondere dann, wenn es schon einmal entsprechende Probleme mit einem juckenden After gegeben hat, die nicht auf eine Erkrankung zurückzuführen waren.

Dementsprechend sind vorbeugende Maßnahmen:

  • Gute, angemessene und nicht übertriebene Intimhygiene
  • Tragen von Unterwäsche aus nicht-synthetischem Material
  • Vermeiden von Alkohol, Koffein, sehr salzigen oder sehr spitzen Speisen
  • Vermeiden von potenziell allergenen chemischen Zusatzstoffen in Waschlotionen, Cremes und anderer Körperpflege

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