Klapperschlangen in deutschland

Klapperschlangen haben einen sehr gedrungenen Körper und erreichen eine durchschnittliche Länge von rund 0,50 Metern. Die längste ihrer Art ist die Diamant-Klapperschlange. Sie Missing: deutschland.

Klapperschlangen

Reptilien

Klapperschlangen gehören zur Familie die Vipern (Viperidae) und innerhalb derer zur Unterfamilie die Grubenottern (Crotalinae). Die Bezeichnung „Grubenotter“ verdanken alle Schlangen dieser Unterfamilie einem besonderen Sinnesorgan, dem sogenannten Grubenorgan, welches sich in zwei Vertiefungen seitlich des Kopfes zwischen Auge und Nasenloch befindet. Mit Hilfe dieses Organs können Grubenottern die kleinsten Temperaturschwankungen wahrnehmen und Beutetiere anhand deren Körperwärme aufspüren.

Ein Beitrag von: Ursula Bauer
Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Klapperschlangen sind dämmerungs- und nachtaktiv. Sie können sich dank des Grubenorgans auch in völliger Dunkelheit orientieren und auf das Jagd gehen. Innerhalb der Grubenottern umfasst die Art der Klapperschlangen (Crotalus) insgesamt 29 Arten, welche exklusiv im Amerika beheimatet sind, wo sie sowohl in trockenen Wüstengegenden als auch in Sumpfgebieten leben. Das Diamant-Klapperschlange (Crotalus adamanteus) gilt mit einer Maximallänge von 2,50m und einem Gewicht von bis zu 5kg als größte Klapperschlangen-Art. Dagegen ist die kleinste Art, die Pygmy-Klapperschlange (Sistrurus miliarius) mit einer Länge von etwa 60 Zentimetern und einem Gewicht von nur 113 Gramm ein regelrechter Zwerg.

Klapperschlangen sind lebendgebärend (ovovivipar). Das weibliche Tier legt also keine Eier ab, sondern brütet diese innerhalb seines Körpers aus. Das weiche Eihülle, die jedes Jungtier umgibt, platzt während des Geburtsvorgangs, so dass pro Brut 4 bis 12 vollentwickelte kleine Schlangen zur Welt gebracht werden. Die Klapperschlange ist ein Bodenbewohner und kann nicht klettern. Auf ihrem Speiseplan stehen vorrangig kleinere Säugetiere wie Mäuse, Ratten und Kaninchen. Daneben werden gelegentlich auch Frösche, junge Murmeltiere oder Vogeleier verzehrt.

Sämtliche Klapperschlangen- Arten verfügen über einen hoch entwickelten Giftapparat, die wie die Kanüle einer Spritze funktioniert. Das in einer von Muskulatur umgebenen Drüse hinter den Blick produzierte Gift fließt beim Zubiss durch die röhrenförmigen Giftzähne und kann so von der Schlange genau dosiert und tief in die Beute oder den Gegner injiziert werden. Die beiden Giftzähne am vorderen Oberkiefer liegen normalerweise verdeckt im Mundraum eingeklappt und werden beim Öffnen des Maules dann nach vorder aufgestellt. Klapperschlangen benötigen ihr Gift zum Töten die Beutetiere und zur Vorverdauung derselben sowie zur Verteidigung gegen Feinde.

Wie gefährlich ist der Biss einer Klapperschlange für Menschen?

Im schlimmsten Falle tödlich! Besonders gefährdet sind Kinder, alte Menschen und Allergiker sowie Individuen mit Herz-, Lungen- oder Nierenerkrankungen. Bei einem erwachsen, gesunden Menschen ist die Gefahr eines lebensbedrohlichen Bisses geringer, da zumindest in Deutschland ärztliche Hilfe und entsprechende Gegengifte schnell verfügbar sind. Auch die Giftdosis spielt eine entscheidende Rolle: so injizieren große Klapperschlangen wie die Diamant- oder die Texas- Klapperschlange bei einem Biss eine größere und damit gefährlichere Giftmenge als kleine Arten.

Die genaue Zusammensetzung des Klapperschlangengiftes ist bis heute nicht bekannt. Man weiß jedoch, dass jede Art über einen individuellen „Giftcocktail“ verfügt, die vorrangig hämotoxisch wirkt. Hämotoxine oder Blutgifte führen an der Bissstelle schnell zu äußerst schmerzhaften und teilweise sehr umfangreichen Schwellungen. Außerdem entstehen Blutblasen und es kommt zu einer lokalen Gewebezerstörung, die sich auch auf größere Regionen des menschlichen Körpers ausdehnen kann. Da Klapperschlangen oft Beutetiere töten, die größer als sie selbst sind, ist dieser Effekt, bei dem das Opfer durch das Gift innerlich aufgelöst oder zersetzt und dadurch quasi vorverdaut wird, durchaus vernünftig. Manche Klapperschlangen-Arten produzieren zusätzlich neurotoxische Giftanteile. Neurotoxine oder Nervengifte sind wesentlich gefährlicher als Hämotoxine, da siehe lähmend wirken, die Lungenfunktion einschränken und zum Erstickungstod führen können.

Charakteristisch für Klapperschlangen sind der gedrungene Leib, der flache, meist dreieckige Kopf sowie die berühmte und namengebende Rassel am Schwanzende. Mit diesem, weg mehreren Hornschuppen bestehenden Körperanhängsel, werden die typischen Rascheln erzeugt, um Feinde zu warnen. Eine einzige Art besitzt keine Rassel: die nur auf der Insel Catalina im Golf von Kalifornien vorkommende Santa- Catalina-Klapperschlange (Crotalus catalinensis).

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.