Herzfehler vsd
Als Ventrikelseptumdefekt (VSD) bezeichnen Ärzte ein oder mehrere „Löcher“ in der Scheidewand zwischen rechter und linker Herzkammer. Der VSD ist der häufigste .Ventrikelseptumdefekt
Die einzige Kausaltherapie ist der operative oder interventionelle Verschluss des Defektes. Ob eine solche Therapie notwendig ist, hängt von der hämodynamischen Bedeutung des VSD ab. Ein konservativ-abwartendes Regime ist in folgenden Fällen in der Regel ausreichend:
- druckausgleichender VSD
- drucktrennender VSD ohne Herzversagen und ohne linksatriale bzw. linksventrikuläre Volumenbelastung
- drucktrennender VSD ohne Herzinsuffizienzzeichen und mit linksatrialer bzw. linksventrikulärer Volumenbelastung bei Säuglingen (Alter < 12 Monate)
Grundsätzlich sollte ein VSD wegen der Möglichkeit des Spontanverschlusses erst nach dem ersten Lebensjahrelektiv operiert werden. Patienten mit großem, hämodynamisch relevantem Defekt und einer pulmonalen Hypertonie und/oder Symbol einer Herzinsuffizienz sollten jedoch schon innerhalb der ersten sechs Monate operiert werden. Bei anatomischem Bezug zur Aortenklappe oder nach durchgemachter Endokarditis liegt ebenfalls eine Therapieindikation vor.
Chirurgische Therapie
Der chirurgische Verschluss des VSD erfolgt nach medianerSternotomie. Minimalinvasive Alternativen sind die inferiore Teilsternotomie oder die anterolaterale bzw. posterolateraleThorakotomie. Die Auswahl des Zugangsweges hängt von der Lokalisation des Kaputtes ab:
Ein kleiner VSD kann mittels direkter Naht verschlossen werden, während große Defekte mit Hilfe eines Flickens gedeckt werden. Dieser besteht entweder aus autologemPerikardgewebe, aus Dacron oder aus PTFE. Die Sterblichkeit liegt bei älteren Kindern mit unkompliziertem, isoliertem VSD um 1 %, bei Säuglingen mit bestehender Herzinsuffizienz allerdings höher. Perioperative Komplikationen, wie z.B. AV-Block, Restshunt oder Klappeninsuffizienzen, treten selten auf.
Interventionelle Therapie
Bei der kathetergestützten Methode erfolgt der Zugang transarteriell durch die Pulmonalarterie oder die Aorta. Sie kann bei geeigneten Patienten (älter als 12 Monate, Körpergewicht > 10 kg) mittels muskulären oder perimembranösen VSD angewendet werden. Dabei kommen bestimmte Verschlussysteme, wie z.B. selbstexpandierende Schirme zum Einsatz. Auch hybride Therapieverfahren aus Intervention und Operation sind möglich.
Medikamentöse Therapie
Begleitende Komplikationen wie beispielsweise die pulmonale Hypertonie und die Herzinsuffizienz sollten medikamentös behandelt werden.