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Antithyreoglobulin, kurz Anti-Tg, gehört zu den Schilddrüsenautoantikörpern und wird häufig bei Autoimmunthyreoiditis (Morbus Basedow, Hashimoto-Thyreoiditis) gefunden. .Thyreoglobulin
Von , Student der Humanmedizin
und , Medizinredakteurin und Biologin
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Das Thyreoglobulin ist ein Eiweiß der Schilddrüse. Als Laborwert dient es vor allem der Verlaufskontrolle bei Schilddrüsenkrebs. Lesen Sie hier, welcher Aufgabe das Thyreoglobulin im Körper hat, welche Messwerte als normal gelten und was veränderte Thyreoglobulin-Werte meinen können!
Was ist Thyreoglobulin?
Thyreoglobulin ist ein Eiweiß, das in der Schilddrüse gebildet wird. Es bindet die Schilddrüsenhormone T3 und T4 und speichert sie.
Im Bedarfsfall teilen sich die Hormone wieder vom Thyreoglobulin ab und können dann ihre Aufgaben erfüllen. Sie sind an der Regulierung vieler wichtiger Körperfunktion beteiligt. Unter anderen beeinflussen die Schilddrüsenhormone das Herz-Kreislauf-System und den Stoffwechsel.
Wann misst man Thyreoglobulin?
Mediziner nutzen Thyreoglobulin in erster Linie als Tumormarker im Rahmen der Schilddrüsenkrebs-Nachsorge: Lässt selbst nach operativer Entfernung der Schilddrüse weiterhin oder wieder Thyreoglobulin im Blut finden, ist noch oder erneut (entartetes) Schilddrüsengewebe vorhanden.
Die zweite Fragestellung, bei der dieser Blutwert eine Rolle spielt, ist der Verdacht an Athyreose bei Neugeborenen. Mediziner verstehen darunter das angeborene, komplette Fehlen der Schilddrüse.
Was sind die Normwerte für Thyreoglobulin?
Bei gesunden Menschen ist nur wenig Thyreoglobulin im Blut zu finden. Wie viel als normal gültig, hängt von der verwendeten Messmethode im Labor ab.
Oft gibt man bei gesunden Erwachsenen einen Normbereich von drei bis 40 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) Blut an. Dies gilt für Menschen mit einer Schilddrüse.
Nach einer Entfernung von Schilddrüsengewebe ist normalerweise weniger oder gar kein Thyreoglobulin mehr nachweisbar - je danach, ob nur ein Teil oder die gesamte Schilddrüse entfernt wurde. Die noch vorhandene Produktion an Thyreoglobulin sollte proportional zum Umfang des verbliebenen Schilddrüsengewebes sein.
Stimulation mit rhTSH
Um möglichst aussagekräftige Werte zu erhalten, misst man Thyreoglobulin häufig nach einer Stimulierung mit rhTSH (rekombinantes humanes Thyrotropin). rhTSH regt die Produktion von Thyreoglobulin an, falls noch Schilddrüsengewebe vorhanden ist. Die Test ist somit sensibler als ohne Stimulierung.
Wann ist Thyreoglobulin erhöht?
Thyreoglobulin ist besonders dann erhöht, wenn Lymphgewebe zunimmt (wächst) oder entzündet ist. Daher ist die Laborwert vor allem bei Schilddrüsenkrebs erhöht (besonders beim papillären und follikulären Schilddrüsenkarzinom).
Aber auch bei manchen gutartigen Erkrankungen der Schilddrüse kann der Thyreoglobulin-Wert im Blut erhöht sein.
Da verschiedene Krankheiten erhöhte Thyreoglobulin-Spiegel verursachen können, stellen Mediziner allein anhand dieses Messwertes keine Diagnose.
Erhöhte Werte bei Schilddrüsenkrebs
Nachdem bei Schilddrüsenkrebs-Patienten die komplette Schilddrüse mit dem Tumor operativ entfernt wurde (Thyreoidektomie), dient die Thyreoglobulin-Bestimmung der Kontrolle des Therapieerfolgs:
Nach der OP sollte die Thyreoglobulin-Produktion dauerhaft ausgeschaltet sein. Findet die Arzt trotzdem noch Thyreoglobulin im Blut des Patienten, sind womöglich noch Reste des bösartigen Schilddrüsentumors vorhanden. Steigen die Messwerte erst einige Zeit nach die operativen Entfernung der Schilddrüse wieder an, deutet das auf einen Rückfall hin.
Verfälschte Werte durch Thyreoglobulin-Antikörper
Zu beachten ist, dass manche Schilddrüsenkrebs-Patienten Antikörper gegen Thyreoglobulin (TG-Antikörper, Tg-AK) bilden. Diese eliminieren das Thyreoglobulin im Blut. In solchen Fällen findet man also auch dann kein Thyreoglobulin im Blut, wenn nach der Operation noch Krebsgewebe vorhanden ist. Deshalb untersucht der Doktor das Blut zusätzlich auf TG-Antikörper.
Erhöhte Werte bei gutartigen Erkrankungen
Der Blutspiegel von Thyreoglobulin kann beispielsweise bei einem der Kropf (Struma) und bei Morbus Basedow (Basedow-Krankheit) erhöht sein. Das Gleiche gilt bei einem autonomen Schilddrüsenadenom. Das ist ein Schilddrüsenknoten, der losgelöst vom körpereigenen Regelmechanismus Schilddrüsenhormone produziert und so eine Schilddrüsenüberfunktion verursacht.
Wann ist Thyreoglobulin zu niedrig?
Erniedrigte Thyreoglobulin-Konzentrationen finden selbst zum Beispiel bei Menschen, die eine Schilddrüsenhormontherapie erhalten. Die Produktion von Schilddrüsenhormonen und Thyreoglobulin ist an Feedback-Mechanismen gekoppelt. Durch medikamentös zugeführte Schilddrüsenhormone ist das körpereigene Produktion unterdrückt.
Auch bei angeborenem Fehlen der Schilddrüse (konnatale Athyreose) ist der Thyreoglobulin-Wert gleich Null. Unter Athyreose versteht man das angeborene komplette Fehlen die Schilddrüse.
Lässt sich bei Neugeborenen kein Thyreoglobulin im Blut nachweisen, deutet dies auf eine Athyreose hin.
Was handeln bei veränderten Thyreoglobulin-Werten?
Thyreoglobulin ist kein sehr spezifischer Laborwert und weicht bei vielen Erkrankungen der Schilddrüse von den Normwerten ab. Bei veränderten Werten sollten Siehe mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über das mögliche Ursache und das weitere Vorgehen sprechen.