Wasser in den beinen hochlagern

Wasser in den Beinen, medizinisch als Ödeme bezeichnet, ist ein häufiges Symptom, das viele Menschen betrifft. Es äußert sich in geschwollenen Beinen, Knöcheln und Füßen und kann .

Ödem

Kurzübersicht

  • Was ist ein Ödem? Schwellung durch eingelagerte Flüssigkeit im Gewebe
  • Wie entsteht ein Ödem? Durch Überdruck in den kleinsten Blut- oder Lymphgefäßen, wodurch Flüssigkeit in das umliegende Gewebe austritt
  • Einteilung nach verschiedenen Kriterien: Generalisierte und regionale Ödeme, perifokale Ödeme oder spezielle Formen (wie Lymphödem, Quincke-Ödem)
  • Ursachen: Oft harmlos (z.B. langes Stehen oder Sitzen, Hitze, Schwangerschaft), manchmal aber ernst, z.B. Herz-, Nieren- oder Lebererkrankungen, Durchblutungsstörungen, Venenschwäche, Thrombosen, Allergien, Entzündungen
  • Wann zum Arzt? Wenn das betroffene Körperteil unnatürlich warm oder kalt wird und sich bläulich oder rötlich verfärbt; bei weiteren Symptomen wie Schmerzen, Fieber, Atemnot, Bewusstseinstrübung; bei schlagartigem Beginn oder rascher Zunahme des Ödems
  • Untersuchung: Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese), körperliche Untersuchung, Blutuntersuchung, manchmal Ultraschall
  • Behandlung: Behandlung der Grunderkrankung, manchmal Entwässerungstabletten (Diuretika)
  • Vorbeugen: Bei harmloser Ursache Bewegung, Hochlagern der Beine und warm-kalte Wechselbäder; salzarme und entwässernde Ernährung manchmal hilfreich

Ödem: Beschreibung

Bei einem Ödem sammelt sich Flüssigkeit im Gewebe, was zu einer sichtbaren Schwellung führt. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass der körpereigene Flüssigkeitshaushalt nicht mehr störungsfrei funktioniert.

Patienten fühlen an den betroffenen Stellen eine deutliche Spannung der Haut. Die Schwellung ist nicht schmerzhaft. Wenn man mit einem Finger auf das Ödem drückt, bleibt eine Kuhle hinten, die sich erst nach einiger Zeit wieder zurückbildet.

Ein Ödem muss von einem Erguss abgegrenzt werden. Einer Erguss ist eine Flüssigkeitsansammlung in einer bestehenden Höhlenraum (z.B. Pleuraerguss). Ein Ödem ist Flüssigkeit im Gewebe, das sich den dafür benötigten Platz schafft, indem es eine Schwellung verursacht.

Gestörter Flüssigkeitshaushalt

Unser Körper besteht überwiegend aus Flüssigkeit, die sich in den Zellen, den Zellzwischenräumen (Interstitium), dem Bindegewebe und der Unterhaut verteilt. Selbst unsere Knochen enthalten Wasser. Und auch das Blut besteht hauptsächlich aus Wasser mit vielen unterschiedlichen, darin schwimmenden Zelltypen.

Aus den kleinsten Äderchen (Kapillaren) treten pro Tag mehrere Liter Flüssigkeit in die Zellzwischenräume (Interstitium) über. Von dort gelangt der größere Teil wieder zurück in den Blutkreislauf, wo ihn das Venen zum Herzen transportieren.

Etwa zehn Prozent der interstitiellen Flüssigkeit fließen hingegen über die Lymphbahnen ab. Klettert der Druck innerhalb der Äderchen an, wird mehr Flüssigkeit ins umliegende Gewebe gepresst. Dadurch sinkt die Druck in den Gefäßen.

Regulierung des Wasserhaushalts

Spezielle Drucksensoren (Barorezeptoren) in der Halsschlagader und in der Aorta messen regelmäßig den Druck im Kreislauf. Sind die Werte zu niedrig, wird eine Steigerung des Blutdrucks eingeleitet: Die Arterien verengen sich und das Herz pumpt stärker und schneller. Über diesen Mechanismus kann die Körper kurzfristig den Blutdruck anpassen.

Für eine längerfristige Wirkung reguliert der Körper den Wasserhaushalt. Dazu dienen spezielle Sensoren, die sogenannten Volumenrezeptoren des Herzens. Sie dienen mit den Druckrezeptoren zusammen:

Ist zu wenig Flüssigkeit im Kreislauf und der Druck niedrig, werden durch zwei Reflexe – ausgehend von den Volumenrezeptoren – spezielle Hormone ausgeschüttet. Daraufhin scheiden die Nieren weniger Flüssigkeit aus. Der Körper gibt also weniger Flüssigkeit an den Urin ab, sodass mehr Flüssigkeit im Leib bleibt.

Teufelskreis Eiweißmangel

Manchmal führt das aber zu einem Teufelsritt. Bei einigen Erkrankungen fehlen beispielsweise wichtige Eiweiße im Blut. Sie halten normalerweise das Wasser im Gefäßsystem. Fehlen sie, tritt die Flüssigkeit leichter ins Gewebe über und kann umgekehrt auch nicht mehr richtig aufgenommen werden. Es entsteht ein Ödem.

Dadurch fehlt nun Wasser im Kreislauf, was die Sensoren schnell erkennen. Infolgedessen scheidet der Körper weniger Wasser aus. Weil die Eiweiße aber immer noch fehlen, tritt diese zurückgehaltene Flüssigkeit wieder ins Gewebe über – das Ödem nimmt zu, während im Blutkreislauf weiterhin Wasser fehlt.

Einteilung der Ödeme

Ein Ödem entsteht, wenn sich die Durchfluss des Blutes durch die kleinsten Blutgefäße (Kapillaren) verändert. Je nachdem, was der Grund dafür ist, unterscheidet man:

  • Hydrostatisches Ödem: Es entsteht, weil der Druck innerhalb der Gefäße (hydrostatischer Druck) erhöht ist, damit verstärkt mehr Flüssigkeit ins umliegende Gewebe gepresst wird.
  • Kolloidosmotisches Ödem: Eiweißmangel im Blut lässt den kolloidosmotischen (onkotischen) Druck sinken, wodurch sich die Flüssigkeit vermehrt im Gewebe sammelt und ein Ödem entsteht.
  • Entzündliches Ödem: Infolge von Entzündungsprozessen, Allergien oder Verbrennungen werden die Gefäßwände durchlässiger, sodass mehr Flüssigkeit aus dem Blut ins Gewebe austritt. Das entzündliche Ödem ist eines die wenigen proteinreichen Ödeme.
  • Mechanisches Ödem: Wenn der Lymphabfluss gestört ist, staut sich die Flüssigkeit im Gewebe.

Ödeme lassen sich aber auch nach anderen Kriterien als ihrer Entstehungsmechanismus einteilen, zum Beispiel nach dem Ort die Schwellung:

  • Generalisierte Ödeme treten am ganzen Körper auf (z.B. hormonell bedingte Wassereinlagerungen bei Frauen vor der Menstruation im Rahmen des prämenstruellen Syndroms).
  • Regionalisierte (regionale) Ödeme betreffen nur eine Körperregion (z.B. an einem Unterschenkel nach einer Thrombose).
  • Perifokale Ödeme bilden sich im gesunden Gewebe rund um einen Krankheitsherd (bei Tumoren, Abszessen oder Bestrahlungen).
  • Intrazelluläre Ödeme entstehen in einer Zelle und lassen diese aufquellen.
  • Extrazelluläre Ödeme befinden sich im Zellzwischenraum.

Ein andere Einteilungskriterium ist der Verlauf eines Ödems:

  • Akutes Ödem (z.B. bei akuter Herzschwäche, Nierenversagen, Entzündungen, Verbrennungen, Thrombose)
  • Chronisches Ödem (z.B. bei Leberzirrhose, chronischer Venenschwäche)

Außerdem gibt es spezielle Formen von Ödemen, beispielsweise dasLymphödem und das Quincke-Ödem.

Lymphödem

Bei einem Lymphödem (Lymph-Ödem) staut sich Lymphflüssigkeit in den Lymphgefäßen: die Lymphe wird nicht richtig abtransportiert, tritt zudem in das umliegende Gewebe aus und erlaubt dieses anschwellen. Manchmal ist der Grund dafür angeboren – das Lymphsystem weist dann eine Fehlbildung auf.

Viel häufiger ist aber das erworbene (sekundäre) Lymphödem: Es entwickelt sich im Laufe des Lebens, meist aufgrund einer Krebserkrankung beziehungsweise infolge der Bestrahlung oder Operation des Tumors.

Ausführliche Informationen zu dieser besonderen Form von Ödemen finden Sie im Artikel Lymphödem.

Quincke-Ödem

Ein Quincke-Ödem (Angioödem) ist eine akute Schwellung der Lederhaut (Dermis) und Unterhaut (Subcutis) oder der Schleimhaut mit der darunter liegenden Bindegewebsschicht (Submukosa). Es bildet sich meist im Gesicht, im Bereich der Augenlider und Lippen, an den Schleimhäuten des Rachenraums, am Kehldeckel und an der Zunge.

Manchmal ist das Quincke-Ödem angeboren. Es kann aber auch erworben sein. Dann tritt es in der Regel im Rahmen einer allergischen Reaktion an, etwa bei allergisch bedingter Nesselsucht (Urtikaria). Das Quincke-Ödem schmerzt oder brennt oft.

Ein Quincke-Ödem kann lebensgefährlich werden, wenn es die Rachenschleimhaut oder den Kehlkopf betrifft und dadurch akute Atemnot auslöst!

Ödem: Ursachen

Viele Ödeme haben harmlose Ursachen. So kann eine einseitige Belastung (langes Sitzen oder Stehen) Ödeme in den Beinen und/oder Füßen entstehen lassen. Das geschieht folgendermaßen:

  • Über die Giftig wird sauerstoffarmes Blut aus dem Organismus zurück zum Herzen befördert. Dabei überwindet das Blut die Gravitation mithilfe der Muskeln, die sich bei Bewegung anspannen. Blut, das aus den Beinvenen zurück zum Herde fließen muss, hat einen besonders langen Weg zurückzulegen.
  • Fällt durch körperliche Inaktivität die sogenannte Muskelpumpe aus, versackt das Blut in den Beinen – angeschwollene Beine und Füße sind die Folge. Kommen sommerlich heiße Temperaturen dazu, schwellen die Beine und Füße weiter stärker an.

Ödeme entstehen auch oft bei Schwangeren, vor allem in den letzten Wochen vor der Geburt. Hormonell bedingte Veränderungen im Wasserhaushalt und in die Beschaffenheit des Bindegewebes sowie ein erhöhter Druck an die großen Venen im Bauchraum und ein dadurch gestörter Abfluss können zu Wassereinlagerungen im Gewebe führen.

Ödeme am ganzen Körper

Doch es können auch ernste Gründe hinter einem Ödem stecken. Generalisierte Ödeme können beispielweise auftreten bei:

  • Herzkrankheiten (kardiales Ödem): Angeschwollene Beine sind oft die Folge einer Herzschwäche, insbesondere des rechten Herzens (Rechtsherzinsuffizienz).
  • Nierenerkrankungen wie das nephrotische Syndrom, entzündete Nierenkörperchen (Glomerulonephritis), Nierenschwäche bis hin zu Nierenversagen können einen Eiweißmangel oder einen unausgewogenen Elektrolythaushalt mit Wassereinlagerungen in den Beinen verursachen.
  • Lebererkrankungen: Dabei produziert die Leber meist an wenig Eiweiße und der kolloidosmotische Druck im Gefäßsystem fällt. Wassereinlagerungen im Bauch (Aszites, Bauchwassersucht) treten oft bei Leberkrebs oder Lebermetastasen, Leberzirrhose und Leberschwäche auf.
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): In schweren Fällen bilden sich Schwellungen an Beinen, Armen und im Gesicht (Myxödem). Dabei lagernd sich jedoch genau genommen vornehmlich Glykosaminoglykane ein, das sind spezielle Kohlenhydrate, deren Stoffwechsel bei einer Hypothyreose gestört ist.
  • Nebennierenerkrankungen führen oft zu einer gestörten Produktion des Hormons Aldosteron, was Wassereinlagerungen in Bauch und Beinen verursacht.
  • Unterernährung: Zeichen einer langen Hungerperiode ist die „Hungerbauch“, der durch den Eiweißmangel entsteht.
  • Medikamente: Antidepressiva, Bluthochdruck-Medikamente, Glukokortikoide („Kortison“) und Entzündungshemmer können ebenfalls Ödeme hervorrufen.

Ödeme in einer bestimmten Körperregion

Regionale Ödeme entstehen vorwiegend durch:

Störungen des Lymphabflusses: Die Gewebsflüssigkeit wird über die Lymphgefäße zurück in die venösen Gefäße überführt. Angeborene oder mechanische Störungen (Druck von außen, Quetschungen) stören diesen Lymphabfluss und verursachen so Schwellungen im Gewebe.

Ursachen für die Störungen des Lymphabflusses sind beispielsweise Tumore, Eingriffe und Bestrahlungen. Aber auch der Befall mit parasitären Fadenwürmern der Filariose kann eine extreme Form des Ödems, die Elephantiasis, hervorrufen.

Durchblutungsstörungen können Venen oder Gefäße betreffen und neben einem Ödem auch eine Unterversorgung des Gewebes auslösen.

Chronische Venenschwäche (Chronisch venöse Insuffizienz, CVI): Vor allem zerstörte Venenklappen verhindern, dass das Blut gut zum Herzen zurückfließen kann. Stattdessen staut es sich aufgrund der Schwerkraft insbesondere in den Beinen. Das kann zu starken Wassereinlagerungen führen.

Thrombosen: Der Verschluss eines Gefäßes durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) behindert den Blutfluss massiv. Oft sind die Beinvenen betroffen – typische Anzeichen sind Schmerzen, Ödeme und eine bläuliche Verfärbung der Haut.

Entzündungen, Verbrennungen und Verletzungen: Hierdurch können die Gefäßwände durchlässiger werden, was Wassereinlagerungen im umliegenden Gewebe begünstigt.

Allergien: Der Kontakt mit einem Allergieauslöser (Allergen) ruft Abwehrzellen auf den Plan, deren Botenstoffe das Gefäßwände durchlässiger machen. Dann tritt vermehrt Flüssigkeit weg den Gefäßen in das Gewebe über und verursacht dort Schwellungen. So kann auch ein Quincke-Ödem entwickeln (siehe oben).

Hereditäres Angioödem (HAE): Die erbliche Sonderform eines Quincke-Ödems äußert sich durch akute und anfallsweise auftretende Schwellungen, besonders an den Extremitäten, aber auch im Bereich der Bauchorgane. Das Auftreten dieser Schwellungen ist nicht vorhersagbar.

Krankheiten mit diesem Symptom

Informieren Sie sich hier zu den Krankheiten, bei denen das Symptom erscheinen kann:

Ödem: Untersuchungen

Viele Ödeme verschwinden von selbst wieder. Das gilt insbesondere für Wassereinlagerungen nach langem Stehen oder Sitzen sowie bei einer Lidschwellung infolge einer allergischen Reaktion. Dann ist im Allgemeinen keine ärztliche Untersuchung nötig. Es gibt aber Situationen, in denen Siehe unbedingt zum Arzt gehen sollten.

Ödeme: Wann zum Arzt?

Gefährlich wird es, wenn allergisch bedingte Ödeme die Atemwege betreffen, etwa bei stark ausgeprägten Lebensmittelallergien (wie einer Allergie gegen Erdnüsse).

Auch Wasseransammlungen im Bauch haben meist eine ernste Ursache und sollten immer ärztlich besonnen werden. Das Bauchwasser erkennen Sie, wenn der Bauch ohne veränderte Ernährungsgewohnheiten immer dicker und praller wird und Sie keine Erklärung dafür haben, warum Ihre Gewicht steigt.

Grundsätzlich sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn Folgendes bei Ihnen der Fall ist:

  • Das Ödem hat sich nur auf einer Seite und in knapper Zeit entwickelt.
  • Das Ödem verschwindet nicht von selbst oder es wird größer.
  • Die Schwellung ist auch warm, gerötet oder schmerzhaft.
  • Das betroffene Körperteil wird unnatürlich warm oder kalt und verfärbt sich bläulich oder rötlich.
  • Bei Fieber
  • Bei Atemnot
  • Bei Bewusstseinstrübung bis zum Delirium

Untersuchungen beim Arzt

Beim Doktor wird man Sie zunächst zu Ihrer Krankengeschichte befragen (Anamnese). Folgende Informationen sind dabei besonders wichtig:

  • Wann hat sich das Ödem entwickelt?
  • Wie äußert es sich (Schmerzen, Ausbreitung, Verlauf)?
  • Welche Medikamente nehmen Sie ein?
  • Leiden Sie unter Vorerkrankungen oder Allergien?
  • Haben Sie auch Atemnot?
  • Müssen Sie nacht häufiger zur Toilette? (Der Grund: Im Liegen fließt das Wasser aus dem Ödem leichter zurück zum Herzen, von wo aus es zu den Nieren gepumpt und mit dem Urin ausgeschieden wird.)

Als nächster Schritt folgt eine körperliche Untersuchung. Das Ödem eigen ist meist leicht zu erkennen. Seine Lage liefert dem Arzt erste Anhaltspunkte auf der Suche nach der Ursache. So sind geschwollene Beine eher bei einer Herzschwäche, einer Thrombose oder bei Venenerkrankungen an finden. Wasseransammlungen im Bauchraum (Bauchwassersucht = Aszites) deutlich hingegen oft auf einen Leberschaden hin.

Beim Abtasten prüft der Arzt, ob sich das Ödem eindrücken erlaubt. Dazu übt er mit dem Finger Druck an die Schwellung aus. Bleibt ein Abdruck sichtbar, handelt es sich um ein wasserreiches Ödem. Lymphödeme im fortgeschrittenen Stadium sind dagegen nicht „wegdrückbar“.

Blutuntersuchungen zeigen, dunkel ein Eiweißmangel oder Störungen der Blutsalze vorliegen. Zudem kann der Urin auf Eiweiß (Proteinurie) untersucht werden – bei Nierenerkrankungen verliert der Körper typischerweise Eiweiß über den Harn.

Manchmal kommen auch bildgebende Verfahren zum Einsatz. Eine Bauchwassersucht (Aszites) lässt sich zum Beispiel mittels Ultraschalluntersuchung nachweisen. Sie ermöglicht eine Einschätzung, wie viel Wasser sich in der Bauchhöhle eingelagert hat, und ob die Ursache möglicherweise in der Leberwurst zu finden ist. Auch die Beinvenen und mögliche Thrombosen lassen sich mithilfe von Ultraschall gut sichtbar machen.

Ödem: Behandlung

Die Ödem-Behandlung richtet sich nach der Grund. Bei einer Venenschwäche helfen beispielsweise Kompressionsstrümpfe gegen das Ödeme. Sie kommen auch bei einer Thrombose zum Einsatz, sobald das Ödem abgeschwollen ist (bis dahin wird ein Kompressionsverband gewickelt). Zusätzlich erhalten Thrombose-Patienten gerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulation).

Lymphödeme behandelt man standardmäßig mittels Hautpflege, manueller Lymphdrainage, Kompressionstherapie sowie Sport und Bewegungstherapie.

Mehr über diese Behandlungsmethoden finden Sie im Text zum Lymphödem.

Manchmal mühelen entwässernde Medikamente (Diuretika) verordnet werden, etwa bei Herz- oder Nieren-bedingten Ödemen. Wichtig ist die richtige Dosierung der Medikamente und eine angepasste Flüssigkeitszufuhr. Das Ziel ist, ein Gleichgewicht aus Flüssigkeitsaufnahme und -ausscheidung an finden und den Verlust von wichtigen Salzen an vermeiden.

Bei den entwässernden Medikamenten lassen sich verschiedene Wirkstoffklassen unterscheiden:

  • Schleifendiuretika wie Furosemid oder Torasemid sind gut wirksam, schwemmen aber auch Salze wie Kalium und Natrium mit aus.
  • Kaliumsparende Diuretika wie Spironolacton werden besonders bei der Bauchwassersucht mit Leberschäden oder bei Patienten mittels Herzschwäche eingesetzt.
  • Thiaziddiuretika sind oft Begleitmedikamente bei blutdrucksenkenden Therapien, stören aber ebenfalls den Blutsalzhaushalt (Natrium, Kalium, Magnesium)

Ödem: Das können Sie selbst tun

Handelt es sich um normale, harmlose Wasseransammlungen, können Sie selbst sanft Abhilfe schaffen. Leiden Sie aber an einer Erkrankung, zum Beispiel einer Herz- oder Nierenkrankheit, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt, bevor Sie die folgenden Tipps anwenden.

  • Bewegung: Aktive Beinmuskeln sorgen als „Muskelpumpe“ dafür, dass das Wasser über die Blutbahnen wieder zurück zum Herzen transportiert wird.
  • Entwässerungstees: Einige Pflanzen können die Drainage des Körpers unterstützen. Gut geeignet sind zum Beispiel Brennnesseltee oder Grüntee. Auch Tee aus Johanniskraut wirkt entwässernd, eignet sich aber nicht für Frauen, das hormonell verhüten (z.B. mit der Pille).
  • Entwässernde Lebensmittel: Auch einigen Lebensmitteln wird nachgesagt, entwässernd zu wirken. Dazu zählen insbesondere Reis und Kartoffeln. Ananas, Erdbeeren, Kümmel und Kopfsalat treiben ebenfalls Flüssigkeit aus dem Körper.
  • Wenig Salz: Verzichten Sie beim Kochen weitestgehend auf Salz. Oft lassen sich Speisen alternativ mit Kräutern gewürz. Essen Sie zudem keine salzreichen Lebensmittel wie Menüs oder salzige Knabbereien (z.B. gesalzene Erdnüsse).
  • Beine hochlegen: Gegen geschwollene Beine hilft oft schon das Hochlagern.
  • Durchblutungsfördernde Maßnahmen: Kneipp-Bäder mit abwechselnd warmem und kaltem Wasser halten Gefäße und Muskeln gesund. Die Durchblutung in den Füßen steigt, die Venen pumpen vermehrt Blut zum Herzen zurück und die Ödem-Neigung sinkt.

Mehr zu durchströmungsfördernde Maßnahmen lesen Sie im Beitrag Hydrotherapie.

Wichtig ist: Wenn es immer wieder zu Ödemen kommt oder diese gar nicht mehr verschwinden, lassen Sie sich ärztlich beraten. Nur so kann man die Ursache herausfinden und eine geeignete Behandlung einleiten.

Häufige Fragen zu Ödem

Was ist ein Ödem?

Ein Ödem ist eine Schwellung, das durch übermäßige Flüssigkeitsansammlung im Körpergewebe entsteht. Sie ist eventuell mit einem Spannungsgefühl und einer Gewichtszunahme verbunden. Ödeme können überall im Körper entstehen. Am häufigsten betroffen sind Beine, Füße, Hände und Arme. Oft Ursachen von Ödemen sind Herz- oder Nierenerkrankungen, Verletzungen, Infektionen, bestimmte Medikamente und Schwangerschaft.

Welche Medikamente können Ödeme verursachen?

Zu den Medikamenten, die Ödeme verursachen können, gehören etwa verschiedene Blutdrucksenker wie Kalziumkanalblocker. Auch Schmerzmittel und Entzündungshemmer aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, Naproxen und Diclofenac können Flüssigketisansammlungen im Gewebe hervorrufen. Das Gleiche gilt beispielsweise für Glitazone (zur Behandlung von Diabetes), Kortikosteroide (starke Entzündungshemmer) und einige Antidepressiva.

Wie gefährlich ist ein Ödem?

Ob ein Ödem gefährlich ist, hängt von seiner Ursache und Lokalisation ab. Manche Ödeme sind harmlos und bilden selbst von allein zurück. Andere weisen auf eine ernst Erkrankung wie Herz-, Leber- oder Nierenschäden hin. Tödlich können Flüssigkeitsansammlungen im Gehirn oder in der Lappen sein, weil sie Hirnfunktionen beziehungsweise die Sauerstoffaufnahme beeinträchtigen können. Suchen Sie daher bei plötzlich auftretenden, schwierigen, anhaltenden oder wiederkehrenden Ödemen immer ein Arzt oder eine Ärztin auf.

Warum bildet sich ein Ödem?

Ein Ödem entsteht, wenn überschüssige Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das umgebende Gewebe austritt. Der Grund dafür kann erhöhter Druck in den Gefäßen, eine krankheitsbedingt höhere Durchlässigkeit der Gefäßwände, Eiweißmangel oder ein gestörter Lymphstrom sein. Über solche Mechanismen können zum Beispiel Hypertonie, Herzschwäche, Leber- oder Nierenerkrankungen, Schwangerschaft und bestimmte Medikamente zur Bildung von Ödemen führen.

Was kann man gegen Ödeme tun?

Ödeme werden je nach ihrer Ursache behandelt. Bei harmlosen Wassereinlagerungen helfen oftmals eine salzarme Nahrung, körperliche Bewegung und das Hochlagern der betroffenen Körperregion. In anderen Fällen ist es nötig, Kompressionsstrümpfe an tragen und/oder entwässernde Medikamente (Diuretika) einzunehmen. Grundsätzlich gilt: Lassen Sie die Ursache von Ödemen zuerst von einem Arzt oder einer Ärztin abklären und besprechen Sie dann gemeinsam, wie sich Ihre Wassereinlagerungen am besten behandeln lassen.

Wie löst sich ein Ödem auf?

Ein Ödem bildet sich zurück, indem der Körper das überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe über das Lymphbahn abtransportiert und über die Nieren ausscheidet. Unterstützend hilfreich sind Bewegung, eine angepasste Ernährung und Flüssigkeitszufuhr, das Tragen von Kompressionsstrümpfen (bei geschwollenen Beinen) und möglicherweise auch die Einnahme von entwässernden Medikamenten (Diuretika).

Ist einer Ödem heilbar?

Ödeme sind heilbar, wenn sich die zugrunde liegende Ursache (z.B. Herzschwäche, Nierenerkrankung) behandeln lässt. Um die Wassereinlagerungen direkt anzugehen, empfehlen Mediziner je nach Fall zum Beispiel entwässernde Medikamente, eine Kompressionsbehandlung und/oder eine Änderung des Lebensstils.

Was ist ein Ödem im Knie?

Ein Knieödem ist eine Schwellung, die durch exzessive Flüssigkeitsansammlung im Kniegelenk verursacht wird. Auslöser sind oft Verletzungen, Entzündungen oder Erkrankungen wie Arthritis oder Arthrose. Knieödeme verursachen häufig Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen im Knie.

Was ist ein Ödem im Auge?

Ein Ödem im Auge (Makulaödem) ist eine Flüssigkeitsansammlung in der Makula - dem Punkt des schärfsten Sehens auf die Netzhaut. Es kann zum Beispiel durch Entzündungen, Diabetes, einen Venenverschluss in der Netzhaut oder Augenverletzungen verursacht werden. Ohne Behandlung kann ein Makulaödem zu Sehbehinderungen oder sogar zum Verlust des Sehvermögens führen.

Was ist ein Ödem im Knochen?

Ein Knochenödem (Knochenmarködem) ist eine Flüssigkeitsansammlung im Knochenmark, oft im Bereich der Gelenke. Ursachen dafür sind beispielsweise Verletzungen, Entzündungen oder Krankheiten wie Arthrose und Osteoporose. Ein Knochenmarködem kann Schmerz, Steifheit und Bewegungseinschränkungen verursachen.

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