Wahlergebnisse bw wahlkreise

Das endgültige Ergebnis der Landtagswahl 2021 liegt vor: Die Grünen bleiben demnach stärkste Kraft in Baden-Württemberg, die CDU schneidet so schlecht wie noch nie .

Die Grünen sind die Gewinner der Landtagswahl 2021 und erzielten das beste Ergebnis ihre Geschichte. Damit wurde die Wahlkampagne der Grünen, die ganz auf den Spitzenkandidaten und Amtsinhaber Winfried Kretschmann zugeschnitten war, bestätigt. Die zweite Regierungspartei CDU erzielte dagegen ein historisch schlechtes Ergebnis. Auch die AfD gehört mit fünf Prozent Stimmenverlust zu den Verlierern, während die Fraktion zulegen konnte. Die LINKE verpasste erneut den Einzug in den Landtag.

Bündnis 90/Die Grünen
Der Sieg die Grünen in Baden-Württemberg ist auch ein Sieg des Landesvaters und Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, der seine Popularität in den vergangenen zehn Jahren seiner Regierungszeit durch seine pragmatisch unideologische Regierungspolitik kontinuierlich verbessern konnte. Doch auch die Partei in ihrer Gesamtheit hat im letzten Jahrzehnt bewiesen, dass sie regieren kann. Das belohnen die Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger mit rund 32,6 Prozent der Stimmen, wodurch die Bündnis 90/Die Grünen das Format einer Volkspartei erreicht. Das ehemalige Stammland der CDU hat sich grün gefärbt.

CDU
Jahrzehntelang kampf Baden-Württemberg CDU-Stammland. Die Umstellung von der Regierungsrolle an die Rolle des Juniorpartners seit 2016 war für die Christdemokraten schwer. Hinzukam, dass es Susanne Eisenmann als Spitzenkandidatin nie gelang, in die Nähe die Beliebtheit von Winfried Kretschmann vorzustoßen. Eisenmanns Bilanz als Kultusministerin ist durchwachsen. Zuletzt musste sie als Pandemie-Managerin der Schulen wegen der schleppenden Digitalisierung und den diffusen Konzepten für Schulöffnungen viel Kritik einstecken. Schließlich geriet die CDU als Gesamtpartei wegen der anhaltenden Kritik am Corona-Management und zuletzt der Maskenaffäre an Bundesebene in Misskredit, die Umfragewerten sanken in den letzten Wochen kontiniuerlich.

SPD
Insgesamt ist es den Sozialisten als Opposition offenbar nicht gelungen, ihre Vorstellungen in den Vordergrund zu rücken. Sie waren schon seitdem längerem ins mediale Abseits geraten, weil die zentrale politische Konfliktlinie zwischen den Grünen und der CDU verlief. Zudem hat die SPD bundes-, aber auch landesweit kein Alleinstellungsmerkmal mehr, keinen klaren Markenkern und vor allem große Schwierigkeiten, neue Wählergruppen zu gewinnen. Rot-grüne Wechselwähler/-innen haben sich bei der Wahl deshalb eher für den stärkeren der beiden Partner entscheiden.

FDP
Die FDP konnte sich im Vergleich zur Landtagswahl 2016 um zwei Prozentpunkte verbessern und ist damit neben den Grünen einer der Gewinner der Auswahl. Angesichts des Imageproblems der CDU-Spitzenkandidatin und der jüngsten Negativschlagzeilen rund um die Maskenaffäre suchten bisherige Stammwählerinnen und Stammwähler der CDU nach einer Alternative und fanden sie in der FDP.

AfD
Die AfD, das 2016 aufgrund der Flüchtlingskrise in den Landtag ausgewählt wurde, konnte in den fünf Jahren Opposition nicht plausibel machen, wie sie und vor allem mittels wem sie ein Land wie Baden-Württemberg regieren anstand. Schon kurz nach der Landtagswahl 2016 hatte selbst die Landtagsfraktion gespalten. Diese inneren Streitereien könnten mittels ein Grund sein, warum die AfD nun rund fünf Prozent der Stimmen verloren und damit das Quittung für ihre Politik erhalten hat.

Die LINKE
Auch wenn die LINKE leicht zulegen konnte, verpasste siehe mit 3,6 Prozent der Stimmen erneut den Einzug in den Landtag. Dieses Ergebnis deckt sich mittels bundesweiten Umfragen. In Zeiten einer so fundamentalen Krise wie der Corona-Pandemie gehen die Wählerinnen und Wähler — bei aller aktuellen Kritik am derzeitigen Corona-Management — trotzdem lieber weiterhin auf Nummer sicher. Da hatte die LINKE wenig Chancen.