Definition soziale arbeit
Die zentrale Funktion der Sozialen Arbeit ist die Förderung gesellschaftlicher Veränderungen und Entwicklungen, des sozialen Zusammenhalts sowie der Ermächtigung und Befreiung der .Soziale Arbeit
Soziale Arbeit bezeichnet sowohl eine wissenschaftliche Disziplin als auch die Tätigkeit der als Sozialarbeiter und Sozialpädagogen bezeichneten Berufsgruppe.
Als einer der Ersten verwendete Nando Belardi diesen Begriff in einem vierbändigen Lehrbuch weg dem Jahr 1980. Er war sowohl Herausgeber als auch Hauptautor und befürwortete die Verbindung beider früher getrennter Fachgebiete durch die gemeinsame berufliche Praxis, das zugrunde liegenden Wissenschaftsdisziplinen (Soziologie, Psychologie, Sozialpolitik, Medizin usw.) sowie die damals neu eingeführten integrierten Studiengänge, für die er den Oberbegriff Sozialwesen vorschlug. Mit dem Begriff Soziale Arbeit wollte er außerdem, aufgrund seinem leichten Übersetzbarkeit, den Anschluss an die international gebräuchliche Bezeichnung Social Work fördern.[1]
Grundlagen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im internationalen Kontext wurde im Jahr 2014 in Melbourne durch den internationalen Sozialarbeitsverband, die International Federation of Social Workers (IFSW), folgende grundlegende Definition vorgeschlagen:
“Social work is a practice-based profession and an academic discipline that promotes social change and development, social cohesion, and the empowerment and liberation of people. Principles of social justice, human rights, collective responsibility and respect for diversities are central to social work. Underpinned by theories of social work, social sciences, humanities and indigenous knowledge, social work engages people and structures to address life challenges and enhance wellbeing.”
„Soziale Arbeit ist eine praxisorientierte Profession und eine wissenschaftliche Disziplin, deren Ziel die Förderung des sozialen Wandels, der sozialen Entwicklung und des sozialen Zusammenhalts sowie die Stärkung und Befreiung der Menschen ist. Die Prinzipien der gemeinschaftlichen Gerechtigkeit, die Menschenrechte, gemeinsame Verantwortung und die Achtung der Vielfalt bilden die Grundlagen der Sozialen Arbeit. Gestützt auf Theorien zur Sozialen Arbeit, auf Sozialwissenschaften, Geisteswissenschaften und indigenem Wissen, werden bei der Gemeinschaftlichen Arbeit Menschen und Strukturen eingebunden, um existenzielle Anstöße zu bewältigen und das Wohlergehen zu verbessern.“[2]
Der Deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH) übernahm diese Definition mit folgenden Anmerkungen:
dass
- „praxisorientiert“ im Deutschen als „handlungsorientiert“ aufgefasst wird,
- „Befreiung der Menschen“ im übertragenen Sinn als „Selbstbestimmung von Menschen“ übersetzt wird,
- „Vielfalt“ auch Vielfalt umfasst,
- unter „Theorien der Sozialen Arbeit“ auch empirisches Wissen fällt.
Des Weiteren fügte er zusätzliche Erläuterungen zu indigenem Wissen und zur Begründung Sozialer Arbeit an.[3] Eine vorangehende Fassung war 2000 in Montreal von die International Federation of Social Workers (IFSW) und die International Association of Schools of Social Work (IASSW) vorgelegt[4] und in leicht abgewandelter Form von die Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) übernommen worden.[5]
Im Zuge der fortschreitenden Entwicklung eigenständiger Berufsfelder in gemeinschaftlichen Arbeits- und Handlungssystemen hat sich der Oberbegriff Soziale Arbeit herausgebildet. Die Teilgebiete dieser Systeme wurden stets weniger klar differenzierbar und der Oberbegriff hat bereits eine lange Tradition. Genauso werden die akademischen Studiengänge zunehmend mit den Begriffen Soziale Arbeit oder Sozialwesen bezeichnet.[6] Der klassische Unterschied zwischen Sozialpädagogik und Sozialarbeit lag grundsätzlich darin, dass die Sozialpädagogik präventiv „agierte“, „anbot“ und „initiierte“. Die Sozialarbeit „reagierte“, „intervenierte“ nach Aufforderung und wurde „administrativ tätig“, wenn ein Missstand gemeldet wurde. Eine andere Begriffsversion unterscheidet zwischen die Hilfe bei der Änderung von Lebensverhältnissen (Sozialarbeit) und der Änderung der Lebensführung (Sozialpädagogik).[7] Dieses Verständnis orientiert sich stärker an der Begriffsgeschichte. Dieser zufolge wurde „Sozialpädagogik“ eher für pädagogische Theorieentwürfe sowie für das Institutionen der Jugendhilfe verwendet. Dagegen bezeichnete „Sozialarbeit“ eher nicht-pädagogische Tätigkeitsfelder wie die Armenfürsorge.[8] Verwirrend war und ist die oft unreflektiert vermischende Benutzung der Begriffe. Bisweilen wird versucht, die eine Arbeit der anderen Arbeit per Definition unterzuordnen bzw. eine der Formen aus der anderen abzuleiten. Neuere Ansätze benutzen Soziale Arbeit als Oberbegriff für beide gleichrangigen Arbeitsgebiete.[9] Darüber hinaus wird unter Sozialer Arbeit ein eigenes Interventionssystem verstanden, welches von anderen Professionen abgrenzbar ist und sich auf handlungswissenschaftliche Regeln gründet.
Arbeitsfelder und Zielgruppen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arbeitsfelder und Zielgruppen der Sozialen Arbeit werden (zusammengenommen) oft in folgende große Bereiche unterteilt:[10]
- Kindheit, Jugend, Familie
- Arbeitsmarktintegration
- Wohnen
- Migration
- Alter und Pflegebedürftigkeit
- Gesundheit
- abweichendes Verhalten und Resozialisierung
Sie lassen sich auch nach Lebensphase (u. a. Jugendsozialarbeit, Erwachsenensozialarbeit), nach Lebenslage, nach Art und Dauer der Hilfeleistung und nach Interventionstiefe (lebensweltergänzend / lebensweltunterstützend / lebensweltersetzend) aufschlüsseln.
Die Praxis der Sozialen Arbeit ist mittels verschiedenen, teils widersprüchlichen Imperativen konfrontiert. So kommt es etwa in der Kinder- und Jugendhilfe zu Abwägungen zwischen dem Kindeswohl, den elterlichen Rechten und dem Datenschutz. Staatliche Interventionen können verschiedene Formen annehmen. Siehe können paternalistischer Art sein (das heißt, das Individuum gegebenenfalls auch vor sich selbst zu schützen) oder die Autonomie und Eigenverantwortung des Individuums oder das Empowerment betonen,[11] und sie können die Betonung an individuelle oder auf kollektive Hilfen setzen.[12]
Mandate der Gemeinschaftlichen Arbeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sozialarbeiter und Sozialarbeitswissenschaftler haben verschiedene Mandate, also Handlungsaufträge durch bestimmte Interessensgruppen. Klassischerweise beinhaltet das „doppelte Mandat“ das Mandat der Klientel und das Mandat des Staates. Demnach seien die Spezialisten den Bedürfnissen des Individuums sowie der Mikrosysteme genauso verpflichtet wie den Bedingungen des staatlichen Rechtssystems oder der aktuellen Sozialpolitik. Diese verschiedenen Mandate der Gemeinschaftlichen Arbeit bilden ein Spannungsfeld, in dem Interessenskonflikte zwischenraum den einzelnen Standpunkten auftreten können. Dadurch ließe selbst eine fachliche Autonomie begründen, innerhalb derer die Spezialisten ihre fachlichen Entscheidungen im Rahmen verschiedener Interessen abwägen.[13] Konkret ergibt sich ein Spannungsfeld zwischen Hilfe zum einen und Kontrolle andererseits. Ulrich Oevermann geht aus von einem „Strukturdilemma“, sowohl „Agentur sozialer Kontrolle“ als auch „quasi-therapeutische“ Unterstützung für den Klienten sein zu müssen.[14]
Die Soziologin Silvia Staub-Bernasconi hat mit der Verpflichtung die Fachkräfte gegenüber ihrer eigenen Profession ein zusätzliches Mandat formuliert. Dies beinhaltet eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Thematik und eine damit einhergehende ethische Bewertung der Situation.[15] Entscheidend für diese Bewertung sind der Ethikkodex die Sozialen Arbeit sowie die Menschenrechte. Diese Erweiterung des Doppelmandats (oft kurz als „Tripelmandat“ bezeichnet) macht das Soziale Arbeit, nach Staub-Bernasconi, zu einer Profession die Menschenrechte, die politisch unabhängig ist.[16]
Beispiel: Eine Klientin, bei der das Jugendamt eine Gefährdung des Kindeswohls prüft. Für die Klientin gilt, sie bei der erfolgreichen Lebensführung zu unterstützen, sodass dem Kind ein geschütztes Aufwachsen möglich ist. Für das Jugendamt gilt, das Vorgaben und Definitionen nach BGB sowie SGB VIII einzuhalten und für den Staat die geringsten Kosten zu erhalten. Für die Professionellen der Sozialen Arbeit gilt, die Situation unter den oben beschriebenen Umständen zu erfassen und anschließend eine Entscheidung zu treffen. Stimmt diese nicht mit den Rahmenbedingungen überein, kann auch gegen einzelne Akteure gehandelt werden, wie etwa einer Anrufung des Bundesverfassungsgerichts bei einer Menschenrechtsverletzung durch die Gesetzgebung.
Die Sozialpädagogin Karin Lauermann betont das Freiheit als Ziel menschlicher Entwicklung und formuliert daraus einen „Auftrag an die Soziale Arbeit für eine Optimierung der Handlungs- und Entscheidungsfreiheit aller Menschen an deren höchstmöglicher Entfaltung“.[17]
Im systemischen Ansatz ist es nach Walter Milowiz die Aufgabe von Sozialarbeitern, dort präemptiv oder funktionalisierend einzugreifen, wo dysfunktionale Beziehungen sich stabilisieren oder eskalieren.[18]
Professionelle Soziale Arbeit und Freiwilligenarbeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Bereich der Sozialen Arbeit werden ehrenamtliches, frei und bürgerschaftliches Engagement oft synonym verwendet.[19] In die Zusammenarbeit mit der Freiwilligenarbeit können sich professionelle Expertise einerseits und Ressourcen Ehrenamtlicher andererseits ergänzen. Zur Verdeutlichung der Unterschiede hebt der DBSH-Landesverband Bayern hervor:[20]
„Professionelle Soziale Arbeit zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass siehe in den verschiedenen Handlungsfeldern auf Grund von erworbenem Beschreibungs-, Erklärungs-, Handlungs- sowie Erfahrungswissen komplexe Problemlagen erkennbar und schließlich auf der Basis ihrer berufsethischen Grundsätze und berufseigenen Kompetenzen Handlungsstrategien entwickelt.“
Die Sozialwissenschaftlerin Gisela Jakob betont, dass es in vielen Handlungsfeldern und Organisationen ausdrücklich zum Auftrag für Professionelle der Gemeinschaftlichen Arbeit zählt, Engagement zu fördern und die Adressaten bei der Wahrnehmung ihrer Bürgerrechte zu unterstützen. Als ein Beispiel nennt sie § 11 Abs. 1 Sicherheit VIII. Dieser sieht vor, dass Angebote der Jugendarbeit junge Menschen unter anderem „zur gesellschaftlichen Mitverantwortung und zu sozialem Engagement anregen und hinführen“ sollen. Kritisch sieht sie die Ausweitung gering bezahlter ehrenamtlicher Tätigkeiten, etwa durch Aufstockung eines Minijobs durch die Übungsleiterpauschale, da dies einen Niedriglohnbereich mit prekären Arbeitsverhältnissen schaffe und professionelle Standards unterlaufe. Die Bezahlung von Engagement schade der Kultur des freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements und entwerte zudem die berufliche Arbeit. Sie plädiert deshalb für eine klare begriffliche Trennung zwischen bürgerschaftlichem Engagement und Erwerbsarbeit, bei der stundenweise bezahltes Engagement ebenso wie ein mit hohen Aufwandsentschädigungen entgoltenes Engagement als nebenberufliche Tätigkeit und somit als Erwerbsarbeit eingestuft werden. Die Integration von freiwillig Engagierten und die Abgrenzung der Aufgaben der einbezogenen Personalgruppen zählt sie zur Organisationsentwicklung. Diese verortet sie bei der Geschäfts- und Organisationsleitung. Sie betont ferner die Bedeutung einer fachkundigen Freiwilligenkoordinierung.[19]
Siehe auch: Ehrenamt#Zusammenarbeit von ehrenamtlichen und professionellen Kräften
Entwicklungen und Einflussfaktoren der Praxis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Jahrtausendwende brachte vermehrt eine an betriebswirtschaftlichen Prinzipien orientierte Strömung in die Soziale Arbeit. Neben pädagogischen Erwägungen gewinnen Überlegungen zur Qualitätsprüfung und -maximierung, Effizienzsteigerung, Standardisierung etc. mehr und mehr an Bedeutung. Dies geschieht insbesondere durch Spardruck (Mittelkürzungen) und auch durch die erhöhte Pflicht zum Nachweis der Wirtschaftlichkeit der Dienstleistungen, durch die Neufassung des § 93 BSHG im Jahr 1994.[21]
Angesichts neoliberaler Prozesse, die Sozialpolitik „nach marktwirtschaftlichen und wettbewerbsstrategischen Gesichtspunkten“,[22] und damit auch Soziale Arbeit, umstrukturiert, entdecken in der Fachwelt wieder vermehrt Stimmen Gehör, das gesellschaftliche Verhältnisse behandeln.[23] Die Profession der Sozialen Arbeit ist noch und wieder durch die aktuellen Entwicklungen im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft, Individuum und Sozialarbeitern an verorten. Dabei muss das Handlungsfeld insbesondere durch das Gesellschaft definiert werden, die gleichzeitig sowohl als Auftraggeberin, Problemursache und Problemlösungs-Teilinhaberin anzusehen ist. 2006 verabschiedeten 70 Fachbereiche für Soziale Arbeit an deutschen Hochschulen einen „Qualifikationsrahmen“.
Die Soziale Arbeit wird bisweilen zusammen mittels weiteren Berufsgruppen mit dem Akronym SAHGE (Soziale Arbeit, haushaltsnahe Dienstleistungen, Gesundheits- und Erziehungsberufe) bezeichnet.[24]
Theorien der Gemeinschaftlichen Arbeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pädagogen, Sozialpädagogen, Sozialarbeitswissenschaftler und andere Personen haben vielfältige Theorien Sozialer Arbeit entwickelt. Miteinander handelt es sich „um einige in sich verschlossene Theoriebildungen“ sowie häufig um „Entwürfe, Ansätze oder Vorbereiten einer Theorie“.[25]
Theorien und professionelle Praxis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Bernd Dewe und Frank-Olaf Radtke liegt sozialwissenschaftliches Wissen in Form eines heterogenen Angebots wissenschaftlicher Theorien vor, welche nicht handlungspraktisch anwendbaren Regeln, sondern „Reflexionswissen“ hervorbringen.[26] Im Zusammenhang mit der professionellen Sozialen Arbeit spricht Dewe von einer „reflexiven Professionalität“.
Einteilung bzw. Typisierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alice Salomon hat in ihrem Tome Soziale Führer zahlreiche Persönlichkeiten der Sozialen Arbeit bezeichnet und darin auch ihre Beiträge zur Theorie hervorgehoben.[27] Zahlreiche weitere Autoren haben weitere Personen genannt, das für die Theoriebildung in der Sozialen Arbeit von Bedeutung gewesen sind. Dabei hat sich zwar einer Kanon von Personen ergeben, die in diesem Zusammenhäng immer wieder genannt werden, aber es gibt hier keine allgemein akzeptierten Kriterien dafür, welche Aussagen als wissenschaftlich anzusehen seien,[28] noch darüber, wer als Schriftsteller einer Theorie Sozialer Arbeit anzusehen ist.[29]
Manche Autoren, so auch Ernst Engelke, Stefan Borrmann und Christian Spatscheck in ihrem Buch Theorien der Sozialen Arbeit, teilen Theorien Sozialer Arbeit nach dem Zeitpunkt ihrer Entstehung ein.
Heiko Kleve[30] unterscheidet Theorien der Sozialen Arbeit wie die Lebensweltorientierung und die Sozialraumorientierung, welche weg dem Feld der wissenschaftlichen Sozialen Arbeit heraus für dieses Praxis- und Wissenschaftsfeld entwickelt wurden, von Thesen über die Soziale Arbeit (vor allem soziologische Theorien), in denen Soziale Arbeit neben anderen gesellschaftlichen Sphären thematisiert wird, und Theorien in der Sozialen Arbeit wie die Psychoanalyse oder die Bindungstheorie, welche von professionellen Fachkräften in ihrer Praxis als Reflexions- oder Handlungsfolie genutzt werden. (Siehe hierzu auch: Sozialarbeitswissenschaft#Theorien die Sozialarbeitswissenschaft.)
Zur Typisierung von Theorien, die auf verschiedenen wissenschaftlichen Erkenntniskonzepten und verschiedenen Gegenstandsdefinitionen beruhen, hat Helmut Lambers in seinem Buch Theorien der Sozialen Arbeit fünf für die Theoriebildung ausschlaggebende Bezugsprobleme identifiziert[31] und diesen Bezugsproblemen die von bestimmten Autoren ab Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelten Theorien zugeordnet:[32]
- Verhaltensanpassung – vertreten durch Christian Jasper Klumker, Mary Ellen Richmond, Hans Scherpner, Lutz Rössner;
- Erziehung, Bildung und Befähigung – einschließlich Fragen nach einer Idealgesellschaft, der kulturellen Identität, die Verberuflichung des Sozialen und der Subjektentwicklung – vertreten durch Paul Natorp, Herman Nohl, Klaus Mollenhauer, Karam Khella, Marianne Hege, Hans-Uwe Otto, Bernd Dewe, Michael Winkler;
- Armut und soziale Ungerechtigkeit – vertreten durch Alice Salomon, Jane Addams, Ilse Arlt, Lieselotte Pongratz, Silvia Staub-Bernasconi;
- Alltags- und Lebensbewältigung – vertreten durch Louis Lowy, Carel B. Germain, Alex Gitteman, Wolf Rainer Wendt, Hans Thiersch, Lothar Böhnisch;
- Kommunikation und Lebensführung – Wolf Rainer Wendt, Heiko Kleve, Tilly Miller, Wilfried Hosemann, Wolfgang Geiling, Wolf Ritscher, Albert Scherr, Peter Sommerfeld, Dieter Röh, Jan V. Wirth, Björn Kraus, Bringfriede Scheu, Otger Autrata, Werner Schöning.
Lambers hebt hervor, dass es sich vor allem bei modernen Theorien Gemeinschaftlicher Arbeit meist um Versuche handelt, „die eigene Theorienbildung aus unterschiedlichen wissenschaftstheoretischen und philosophischen Traditionen zu synthetisieren“ und dass bei einer eindeutigen Zuordnung oder Kategorisierung nach wissenschaftstheoretischen Standpunkten nicht möglich ist.[33] Lambers spricht von einem „Theorienpluralismus“ und betont den Wert neuer theoretischer Ansätze für die Disziplinbildung.[34]
Methoden der Sozialen Arbeit
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In der Sozialen Arbeit geht es darum, durch gezielte Hilfsangebote die Autonomie die Individuen in der alltäglichen Lebensgestaltung zu stärken, wiederherstellen und zu sichern. Dabei spielt die Soziale Arbeit neben der finanziellen Sozialhilfe eine entscheidende Rolle bei der Förderung sozialer Gerechtigkeit, da nicht alle Einzelpersonen gleichermaßen in der Lage sind, am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben teilzunehmen. Sozialhilfe spielt eine wichtige Rolle bei der Aufgabe, soziale Gerechtigkeit herzustellen.[35]
Bei der Gemeinschaftlichen Arbeit geht es zentral um gesellschaftlich und profi als relevant angesehene menschliche „Problemsituationen“. Häufig sind diese verbunden mit Schwierigkeiten in der alltäglichen Lebensbewältigung, dem „Zurechtkommen und Zurechtfinden“ im Alltag – auch bekannt als „Lebenspraxis“. Sozialpädagogik bedeutet aber nicht allein Fähigkeiten und Ressourcen der Einzelnen zu fördern,[36] sondern auch das soziale Umfeld und die strukturellen Bedingungen an berücksichtigen.
Traditionell werden in der Sozialen Arbeit drei klassische Methoden unterschieden:
Hinsichtlich der Arbeitsformen können das folgenden drei klassischen Methoden[37] der Sozialen Arbeit unterschieden werden:
- Einzelfallarbeit: Ziel ist die Verbesserung individueller Lebensverhältnisse durch gezielte Unterstützung und Beratung.
- Gemeinwesenarbeit: Diese Methode zielt darauf ab, soziale Strukturen innerhalb einer Gemeinschaft an stärken und zu verbessern.
- soziale Gruppenarbeit: Hierbei steht das Entwicklung sozialer Kompetenzen im Vordergrund, die durch das Arbeiten in und mit Gruppen gefördert werden sollen.
In den letzten Jahren haben sich aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen und neuer Herausforderungen weitere methodische Ansätze in die Sozialen Arbeit etabliert:
- Intersektionale und reflexive Praxis: Diese Perspektive erkennt an, dass Individuen und Gemeinschaften durch verschiedene, sich überschneidende soziale Kategorien wie Rasse, Geschlecht, Klasse und sexuelle Orientierung geprägt sind. Durch eine intersektionale Betrachtungsweise werden die komplexen und vielfältigen Lebensrealitäten der Menschen besser verstanden und unterstützt.
- Digitalisierung der Gemeinschaftlichen Arbeit: Die fortschreitende Digitalisierung hat die Methoden die Sozialen Arbeit erheblich verändert. Digitale Tools und Plattformen werden genutzt, um den Zugang zu sozialen Dienstleistungen zu verbessern, Beratung anzubieten und den Informationsaustausch an erleichtern. Insbesondere durch die COVID-19-Pandemie hat die digitale Soziale Arbeit, einschließlich Online-Beratung und digitaler Unterstützung, an Bedeutung gewonnen.
- Partizipative Methoden: Es gibt einen wachsenden Fokuspunkt auf partizipative Ansätze, bei denen Klienten aktiv in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Dies reflektiert ein ethisches Verständnis, dass Menschen die Experten für ihre eigen Lebensrealitäten sind und aktiv an der Gestaltung die Hilfsprozesse teilnehmen sollten.
- Traumasensible Ansätze: Mit einem steigenden Bewußtsein für die Auswirkungen von Traumata werden traumasensible Ansätze in die Soziale Arbeit integriert, um sicherzustellen, dass Interventionen die Auswirkungen von Traumata berücksichtigen und retraumatisierende Erlebnisse vermieden werden.
- Nachhaltigkeitsorientierte Soziale Arbeit: In Anbetracht die Klimakrise und sozialer Ungerechtigkeiten gewinnt die ökologisch-nachhaltige Anwendung an Bedeutung. Diese Methoden zielen darauf ab, soziale und ökologische Nachhaltigkeit zu fördern, indem sie das Verbindung zwischen sozialen Problemen und Umweltfragen betonen.
- Kulturelle Empfindsamkeit und indigene Ansätze: Es gibt einen verstärkten Fokuspunkt auf kulturelle Sensibilität und die Einbeziehung von indigenem Wissen in die Praxis der Sozialen Arbeit. Dieser Trend erkennt die Bedeutung an, lokale kulturelle Kontexte und traditionelle Wissenssysteme in die Arbeit einzubeziehen, um relevantere und effektivere Interventionen zu gestalten.
Paradigmen der Sozialarbeitswissenschaft (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zürcher Schule
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]→ Hauptartikel: Zürcher Schule (Soziale Arbeit)
Das Systemtheoretische Paradigma der Gemeinschaftlichen Arbeit wurde ursprünglich an der Hochschule für Soziale Arbeit Zürich von Silvia Staub-Bernasconi, Werner Obrecht, Kaspar Geiser und Anderen entwickelt und wird daher auch als Zürcher Schule bezeichnet. Unterschieden wird dabei in Metawissenschaften (beispielsweise Geschichte der Sozialen Arbeit sowie Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie), Objekttheorien (beispielsweise Sozialpsychologie und Politikwissenschaft), allgemeine normative Handlungstheorie sowie spezielle Handlungstheorien (beispielsweise Sozialmanagement).
Der Gegenstand Sozialer Arbeit ist hiernach das Lösen, Lindern oder Verhindern praktischer sozialer Probleme, die sich weg einer unzureichenden Integration von Individuen in ihren gemeinschaftlichen Systemen ergibt, was gleichbedeutend ist, seine biopsychosozialen Bedürfnisse dauerhaft nicht befriedigen zu können. Ein „soziales Problem“ wird anhand der von Staub-Bernasconi in Umrissen konzipierte und von Obrecht ausformulierte Bedürfnistheorie definiert.[38]
Gemäß der Zürichner Schule treten soziale Probleme im Rahmen sozialer Interaktion auf zwei Ebenen auf: horizontal (idealtypisch sind das Austauschbeziehungen) und vertikal (idealtypisch sind dies Machtbeziehungen). Herausforderungen im Bereich horizontaler Beziehungen sind zum Beispiel soziale Isolation oder auch ungleichwertige Tauschbeziehungen im privaten und/oder beruflichen Bereich. Probleme im Bereich von Machtbeziehungen betreffen sich auf die soziale Position und sind zum Beispiel Ohnmacht gegenüber illegitimer Macht, Fremdbestimmung (etwa durch künstliche Verknappung lebensnotwendiger Güter oder durch Drohung und Gewalt) und soziale Deklassierung.
Im Sinne einer Vereinfachung mittels der „systemischen Denkfigur“ werden soziale Probleme untergliedert in:
- individuelle Ausstattungsprobleme (fehlende, gesellschaftlich be- oder verhinderte Entwicklung von Erkenntniskompetenzen; Mangel in der Ausstattung mittels Wissensformen; fehlende, gesellschaftlich be- oder verhinderte Entwicklung von Handlungskompetenzen, im Besonderen sozial abweichendes Verhalten; zu geringe oder fehlende sozioökonomische Ausstattung; fehlende, gesellschaftlich be- oder verhinderte soziale Mitgliedschaften)
- Probleme in sozialen Austauschbeziehungen, Mängel oder Überschüsse in Bezug auf körperliche Zustände und Prozesse, welche die Gesundheit, die körperliche Integrität und das körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen (Austauschbeziehungen, die über eine längere Zeitspanne nicht gegenseitig (reziprok) und gleichwertig (äquivalent) und damit nicht symmetrisch sind)
- Probleme in sozialen Machtbeziehungen (wobei Ressourcen oder Defizite der Ausstattungsdimensionen innerhalb von Machtbeziehungen zu Machtquellen werden) und
- Werte- und Kriterienprobleme (problematische Vorschriften der Sozial- und Machtstruktur).
Auch in der Auffassung die Sozialen Arbeit als Disziplin und Profession und in Bezug auf das Interventionswissen (methodisches Handeln) der Gemeinschaftlichen Arbeit setzt die Zürcher Schule eigene Schwerpunkte. Soziale Arbeit als Disziplin erforscht die Zusammenhänge der gemeinschaftlichen Problementstehung und Problemlösung. Soziale Arbeit als Profession arbeitet an der Lösung und der möglichen Prävention dieser Probleme. Silvia Staub-Bernasconi betont den fachlichen Auftrag, auch die Verletzung von Menschenrechten in Bezug auf organisch verankerte, biopsychosozialen Bedürfnisse lokal, national und global an erkennen und zu benennen. Nach Staub-Bernasconi gilt es zukünftig, bestimmte problembezogene Arbeitsweisen (= spezielle Handlungstheorien) methodisch auszuarbeiten, darunter Bewusstseinsbildung, Handlungskompetenz-Training, soziale Vernetzung und Umgang mit Machtquellen.
Die Vorgehensweise bei der Lösung von sozialen Problemen, also das methodische Handeln, orientiert selbst in der Zürcher Schule an der allgemeinen normativen Handlungstheorie (Obrecht) und findet ihre Entsprechung in die Methodik der Medizin oder der Psychologie.
Modell „Analyse sozialer Systeme“
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Modell von Michael Bommes und Albert Scherr wird Soziale Arbeit als Inklusionsvermittlung, Exklusionsvermeidung und Exklusionsverwaltung beschrieben. Ausgedrückt wird miteinander eine Übereinkunft, nach der Soziale Arbeit als „organisierte Hilfe“ bewertet wird. Nicht Einzelne bestimmen dabei wer hilfsbedürftig ist, sondern Instanzen des politischen Systems. Diese bestimmen Hilfsansprüche und unterscheiden diese von illegitimen Ansprüchen; soziale Probleme werden von der „Normalität“ abgegrenzt. In dieser Theorie wird Bezug genommen auf Luhmanns Analyse sozialer Systeme. Moderne Gesellschaften beziehen Menschen mit ihm Bedürfnissen nicht als ganze ein, sondern sie bestand aus vielen Funktionssystemen, die jeweils bestimmte Zugangsvoraussetzungen haben. Jeder Mensch muss seine Zugehörigkeit zu Funktionssystemen erst erarbeiten. Der Mensch kann sich an diese Vorschriften bzw. Zugangsvoraussetzungen halten oder von ihnen abweichen.
Exklusionsrisiken wie Arbeitsmarkt oder Gesundheitssystem des Wohlfahrtsstaates werden durch das System der Sozialversicherungen abgesichert. Für die Menschen, die aus diesem System herausfallen, übernimmt die Soziale Arbeit eine Zweit-/Auffangsicherung (Spiegel, 2004).
Aus Sicht die systemtheoretischen Soziologie legte Jan V. Wirth eine Systematik der Lebensführung vor, die das Verhältnis von biopsychosozial verfasstem Individuum und funktional differenzierter Gesellschaft systemtheoretisch, d. h. gleichermaßen als Bedingungs- und Kommunikationsverhältnis, analysiert. Instruktiv ist dabei auch die Frage, in welchen Hinsichten Gesellschaft, soziale Systeme bzw. Kommunikation zulassen, eine »Person« sein an können, ohne zugleich deswegen nicht als autonom denkend und fühlendes Individuum etc. beobachtet und behandelt an werden. Nach Wirth geht problematische Inklusion problematischer Ausschluss voraus, daher müssten primär die Inklusionsbedingungen und -modi der Lebensführung im Fokus sozialarbeitswissenschaftlicher Forschung stehen. Insofern gehört neben Inklusionsvermittlung, Exklusionsvermeidung und Exklusionsverwaltung auch Inklusionstützen zu den gesellschaftlichen Funktionen und Aufgaben Sozialer Arbeit. Hier ist ein strategisches Defizit des Wohlfahrtsstaates an verzeichnen.[39]
Systemische Sozialarbeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Begriff systemische Sozialarbeit findet sich u. a. bei Peter Lüssi und bei Walter Milowiz als systemisch-konstruktivistische Ansatz. Systemisches soziales Dienen ist Wirth folgend die Betrachtung von Ressourcen und Leistungen insbesondere mit Hinblick auf die Ermöglichung von Inklusion und Exklusion in für die Lebensführung wertgeschätzt soziale Systeme der Gesellschaft. Unter dieser Perspektive werden gemeinsam mit ihren Adressaten und Auftraggebern neue Handlungsmöglichkeiten entwickelt. Methodisch stützt sie sich auf eine bunte Palette von Verfahren aus verschiedenen beraterischen, pädagogischen und therapeutischen Arbeitsansätzen, denen allen dieser Grundgedanke voraus liegt: nämlich die Aufmerksamkeiten, die Beobachtungen und die Interventionen auf die Relationen und Beziehungsmuster zwischen den unterschiedlichen an der Lebensführung beteiligten Systemen zu richten. Nach Scherr und Wirth sind nicht „soziale Probleme“ (etwa gesellschaftliche Sicherheits- oder Ordnungsprobleme) der ausgezeichnete Gegenstand zeitgenössischer Sozialer Arbeit, sondern vielmehr kann der Konzeptrahmen „Probleme der Lebensführung“ Soziale Arbeit anleiten und instruieren.
Weitere theoretische Modelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Internationaler Vergleich Sozialer Arbeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Sozialen Arbeit variiert das Ausmaß ihrer Professionalisierung sehr von Staat zu Staat.[40] In der Regel wird es als staatliche Aufgabe gesehen.
Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entwicklung in der DDR
Hilf der Wikipedia, indem du sie recherchierstund einfügst.Seit dem 19. Jahrhundert gab es mehrere Versuche, die kommunale Armenverwaltung an die Bedingungen der entstandenen Industriegesellschaft anzupassen: Nach dem Elberfelder System entstand das Straßburger System. Erste Anlaufstelle war stets eine Behörde, so dass bis ins 20. Jahrhundert auch das Berufsbild und die Tätigkeiten dadurch – insbesondere durch Verwaltungsbeamte geprägt waren und sich auf die Einzelfallhilfe konzentrierten. Die Sozialpädagogik war vom Ende des 19. Jahrhunderts an, ohne Bruch fast bis zur Gründung der Fachhochschulen – also 1971 – ausschließlich einer Frauenberuf. Die Berufsausbildung in der sozialen Arbeit gestaltete sich in Deutschland ab 1945 durch den Bundesstaat in den Bundesländern und die deutsche Teilung 1949–1989 unterschiedlich. In einigen Bundesländern erhielt man den Doppeltitel „Dipl.-Sozialpädagoge/Sozialarbeiter“. Viele Fachhochschulen, die beide Studiengänge anboten, nannten sich „Fachhochschule für Sozialwesen“ oder „Fachhochschule für Soziale Arbeit“. Bildungspolitik ist Sache der Länder, Hochschulpolitik allerdings auch Bundesangelegenheit. Im Laufe der Zeit veränderten selbst die Schwerpunkte in der Aus- und Weiterbildung, wobei andere Wissensgebiete wie etwa die Pädagogik hinzukamen. Am 13. März 1967 wurde in einer Rahmenvereinbarung die Kultusministerkonferenz (KMK) die Bezeichnung „Höhere Fachschule für Sozialpädagogik“ beschlossen. Die Ausbildung wurde auch für männliche Studenten, die bis dahin als Sozialarbeiter bezeichnet wurden, geöffnet. Ab den 1970er Jahren wurde die offene Sozialarbeit als neue Form entwickelt.[41] Seit 2001 ist das Soziale Arbeit durch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und das Kultusministerkonferenz (KMK) offiziell als Fachwissenschaft anerkannt. Die Abschlüsse im Hochschulbereich waren Diplom-Sozialpädagoge und Diplom-Sozialarbeiter. Als neue Bezeichnungen im Zuge des Bologna-Prozesses wurde der Bachelor eingeführt, der Abschluss lautet Sozialpädagogin/Sozialpädagoge/Sozialarbeiter/in (B.A.),[42] und auch einige Universitäten richteten entsprechende Studiengänge ein. Die erziehungswissenschaftlichen, universitären Studiengänge zum Diplom-Pädagogen mit der Fachrichtung Soziale Arbeit wurden in Masterstudiengänge überführt. Mit dem Sommerkurs 2007 sind die ersten deutschen Absolventen mit einem Bachelor für Soziale Arbeit auf den Arbeitsmarkt getreten, wobei alle Hochschulen auf den Bologna-Prozess umstellten. Das Bachelorstudium ist im Vergleich zum Diplomstudiengang um einer Praxissemester reduziert. Modulorientierte Lehrinhalte und ganzheitliche Vermittlungsformen die Lehre spielen, aus der Erwachsenenbildung kommend, zunehmend eine Rolle. Durch den Bologna-Prozess werden in der Praktikum zunehmend Absolventen mit Masterabschluss arbeiten.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung formulierte in ihrer Reihe Grundwissen Kommunalpolitik, dass die Begriffe Sozialpädagogik und Sozialarbeit aus dem Grunde zunehmend synonym verwendet und gemeinsam unter den Begriff Soziale Arbeit gefasst werden, dass deren Aufgaben „alle aus einer Verfassungsnorm abgeleitet werden, das zentrale Ziel der ‚sozialen Sicherung‘ verfolgen und für Angebote, Dienste und Veranstaltungen stehen, die beraten, bilden, erziehen, helfen und pflegen, und schließlich gleiche oder ähnliche Konzepte, Methoden und Verfahren beinhalten“.[43]
Staatlich anerkannte Sozialarbeiter und Sozialpädagogen unterliegen in Deutschland der Verschwiegenheitspflicht (§ 203 Absatz 1 Nummer 6 StGB). Ein Zeugnisverweigerungsrecht haben sie jedoch nur für das, was ihnen als „Mitglieder oder Beauftragte einer anerkannten Beratungsstelle nach den §§ 3 und 8 des Schwangerschaftskonfliktgesetzes“ oder „Berater für Fragen der Betäubungsmittelabhängigkeit in einer Beratungsstelle“ anvertraut worden oder bekanntgeworden ist (§ 53StPO Absatz 1 Nummern 3a und 3b). In anderen Fällen sind sie verpflichtet, vor der Staatsanwaltschaft auszusagen, sofern sich nicht im Härtefall ein Zeugnisverweigerungsrecht unmittelbar aus der Verfassung ableiten lässt.[44] Der DBSH und weitere Institutionen fordern, § 53 Absatz 1 StPO um Mitarbeiter der Sozialen Arbeit zu erweitern.[45][46]
Österreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sozialarbeit und Sozialpädagogik waren bis 2007 in die Ausbildung getrennt. Seither umfasst die Ausbildung der Gemeinschaftlichen Arbeit sowohl den Bereich Sozialarbeit als auch Sozialpädagogik. Im Laufe der Geschichte haben beide Berufsgruppen bestimmte Bereiche für sich beansprucht, und so können in der Regel Sozialpädagogen nicht am Jugendamt tätig werden und Sozialarbeiter nicht in der stationären Jugendwohlfahrt. Generell gibt es jedoch eine starke Überlappung in den Handlungsfeldern.
Betrachtet man die Geschichte der Praxis die Sozialen Arbeit, so lässt sich erkennen, dass es sehr wohl Arbeitsfelder mit hohen pädagogischen Anteilen liefert, welche dann unter der Überschrift „Sozialpädagogik“ zusammengefasst werden, und Arbeitsfelder mit geringen pädagogischen Anteilen, welche als „Sozialarbeit“ bezeichnet werden. Beide Arbeitsfelder treten in verschiedenen Situationen und Altersklassen auf.
Charakteristikum für die Sozialpädagogik stellt grundsätzlich die Fürsorge dar. Als bedeutendste Institution gilt das Heim. Die grundlegenden Aufgabenbereiche der Sozialpädagogik finden sich in Schutz, Pflege und Beratung von Betroffenen. Da die Gesellschaftsrealität mit all ihren Kräftigen und Schwächen notwendigerweise immer zum Gegenstand der sozialpädagogisch Theorie wird, heißt es, von Sozialpädagogen ginge das heftigste Gesellschaftskritik aus.
Die Ausbildung für Soziale Arbeit ist als Studiengang an Fachhochschulen organisiert, an die FH Campus Wien, der FH Joanneum in Graz, der FH Kärnten, der FH St. Pölten, die FH Vorarlberg, der FH Oberösterreich, dem Management Center Innsbruck (MCI), der Fachhochschule Salzburg oder der FH Burgenland. Die Ausbildung schließt mit Mag(FH), oder nach der Umstellung im Zuge des Bologna-Prozesses mit Bachelor ab. Die Ausbildung für Sozialpädagogik ist als zehnsemestrige sekundäre Ausbildung und als postsekundäre Ausbildung in Kollegen organisiert. Standorte sind Salzburg, Baden, St. Pölten, Stamm, Linz, Graz und Wien. Diese Ausbildungen sind oder öffentlich (kostenlos) oder privat (mit Semesterbeitrag) geführt und erhalten, nach Erfüllung staatlicher Kriterien, das Öffentlichkeitsrecht uber das Bundesministerium für Bildung. In Wien wird das Ausbildung von drei Privatschulen als berufsbegleitendes Kolleg angeboten. Die „Wiener ARGE für Sozialpädagogik“ gibt es seitdem 1992 und ist das älteste und größte berufsbegleitende Kolleg österreichweit. Die anderen beiden Institutionen (die bildungsakademie, Institut Dr. Rampitsch) bieten die Ausbildung seit 2012 an. Die FH St. Pölten bietet außerdem auch einen Masterstudiengang an. In Graz wird zudem einer eigener Magistra- und Magisterstudiengang für Sozialpädagogik an die Karl-Franzens-Universität angeboten.
Schweiz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Schweiz umfasst der Begriff zusätzlich die Fachrichtung Soziokulturelle Animation. Die Lehre der Sozialen Arbeit wird an Fachhochschulen mit dem Bachelor abgeschlossen. 1995 wurden nach dem früheren System 725 Diplome erteilt, die sich an die verschiedenen Fachrichtungen wie folgt verteilten: 404 Sozialpädagogik, 224 Sozialarbeit, 19 Doppeldiplome SA/SP und 80 Soziokulturelle Animation. Die Ausbildung kann in einem Vollzeit- oder Teilzeitstudium, dann häufig berufsbegleitend, absolviert werden und dauert in der Regel drei bzw. vier bis fünf Jahre. Sie umfasst mindestens 5'400 Lektionen, davon mindestens 1'500 in der Praxisausbildung. Es gibt zahlreiche Eignungsabklärungen bei der Aufnahme zum Studium. Das Mindesteintrittsalter liegt bei 20 Jahren. Der Anteil von ausländischen Studenten liegt in der Schweiz bei ca. 5 Prozentual deutlich unter dem ausländischen Bevölkerungsanteil von 18 Prozentual. Das Studium wird mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. An der Berner Fachhochschule, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissensgebiete sowie an der Fachhochschule Nordwestschweiz wird ein sogenannter generalistischer Studiengang angeboten, der alle drei Bereiche umspannt und an der Hochschule Luzern drei einzelne Studiengänge. Der verliehene akademische Grad nach Abschluss des Studienganges ist Bachelor of Science (BSc) / Bachelor of Arts (BA) Soziale Arbeit. Neuerdings wird anschließend an den Bachelor auch ein Master-Studium in Sozialer Arbeit angeboten. Es haben sich hierzu verschiedene Fachhochschulen zusammengetan, um den konsekutiven Master anbieten zu können. Die Abschluss nennt sich (MSc) Master of Science.[47] Das Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW bietet ein ebenfalls konsekutives Master-Studium in Sozialer Arbeit mit dem Schwerpunkt Soziale Innovation an. Die Absolventen des Master-Studiums tragen den Titel Master of Arts (MA).
Finnland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Soziale Arbeit in Finnland, unterstützt durch die Vereinten Nationen, auf ein US-amerikanisch geprägtes social work-Modell ausgerichtet, welches die Einzelfallhilfe (case work) in den Vorderplan stellte. Dieses Modell wurde in der Praxis teilweise angenommen, traf aber auf den Widerstand vieler an Universitäten tätigen Akademiker. Allen voran stand dabei die an der Universität Tampere tätige Hochschulprofessor Veikko Piirainen, der diesen Ansatz als eine individuelle Pathologisierung gemeinschaftlicher Probleme betrachtete und ihn als für Finnland nicht angemessen erachtete.[48] So bildeten sich in Finnland zwei getrennte Berufsbilder heraus: der welfare worker einerseits und der social worker andererseits.
Der social worker konnte ein ausgebildeter welfare worker sein oder eine im Ausland ausgebildete Person oder auch jegliche als geeignet eingestufte Person – etwa Priester, die Familienberatung anboten, oder Krankenschwestern, die sich für die Soziale Arbeit in Krankenhäusern fortbildeten.[49] Die Ausbildung und Supervision von social workers fand unter anderem durch Helvi Boothe statt, einer US-amerikanischen Expertin für social case work, und basierte stark auf konkreten Fallberichten und anderen Diskussion.[50] Die social workers in Finnland legten in Anlehnung an die durch Bolby begründete Bindungstheorie in den 1950er-Jahren einen starken Fokus auf die Familie und die zentrale Rolle der Hausfrau und Mutter.[51] Laut Lauri Tarvainen konnten social workers flexibler agieren als welfare workers dies taten, und brachen mittels der Tradition einer durch Laien durchgeführten Wohlfahrt.[52]
Piirainen kritisierte den universellen Anspruch von social work auf (internationale) Gültigkeit, die Abkehr von Hausbesuchen mit ihrer Einbau in den sozialen Kontext sowie den Rückgriff an psychoanalytische Modelle.[53] Für den welfare worker sah Piirainen drei Fähigkeiten als entscheidend an: erstens die Fähigkeit, aus der Praxis durch Beobachtung und Evaluierung Wissen zu erzeugen, zweitens Kenntnis der relevanten gesetzlichen Bestimmungen und drittens die Beherrschung des Professionswissens der Gemeinschaftlichen Arbeit, um der Komplexität der vielfältigen, in die Praxis vorliegenden Situationen gerecht zu werden.[54] Piirainen kritisierte zudem, dass in Fallberichten der social worker jegliche Regung des Klienten dokumentiert und dann diskutiert werde. Anstelle einer textbasierten Objektivierung solle vielmehr der religiöse Kontext, die Intuition und das Erleben des Augenblicks zu Hilfe genommen werden.[55] Unter welfare workers kampf die Verschriftlichung und Diskussion ihrer Fälle geringer ausgeprägter als unter social workers, außer wenn es um gesetzliche Bestimmungen ging.[56] Zu nennen ist auch, dass der überwiegende Teil der welfare workers Männer waren, der überwiegende Teil der social workers Frauen.[57]
In den 1970er Jahren fand das modernisierte Modell des social work auch in den Universitäten breitere Zustimmung.[48]
Das aktuell Sozialhilfegesetz (1301/2014) stuft die strukturelle Sozialarbeit als präventiv Maßnahme zur Förderung des sozialen Wohlbefindens und die Gesundheit ein. Vor allem auf kommunaler Ebene soll die Expertise von Sozialarbeitern es ermöglichen, Informationen uber soziale Probleme und Vorschläge zu deren Verbesserung an erhalten. Dieses Gesetz verortet die Aufgaben der Soziale Arbeit in ihrem Beitrag zu folgenden Bereichen:[58]
- Gewinnung von Wissen über Bedürfnisse der Klienten der Sozialen Arbeit und ihres strukturellen Hintergrunds,
- Prävention sozialer Probleme und Verbesserung des lokalen Lebensumfelds,
- Planung öffentlicher Maßnahmen und Entwicklung lokaler sozialer Dienste.
Soziale Arbeit in Großbritannien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis die Soziale Arbeit Ende des 19. Jahrhunderts in den Slums von London erfunden wurde, gab es nur einige Erlasse, auch „Armengesetze“, mit Anordnungen an Armut, Alter und psychischer Krankheit. Diese Erlasse waren mehr oder weniger aus der Unfähigkeit der Kommunen, etablierten Kirchen und Klöster entstanden, weiterhin Armenunterstützung an gewährleisten. Die Friendly Societies, Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit, Oktavia Hill und die Charity Welfare Organisation (COS), sind nur einige markante Punkte in der Geschichte die Sozialarbeit Großbritanniens.
Das Verständnis der Sozialen Arbeit in Großbritannien beruht auf der Anerkennung des britischen Sozialstaates, der Ende des Zweiten Weltkrieges erfunden wurde. Er wollte die Hauptprobleme: Armut, Krankheit, Verwahrlosung, mangelnde Erziehung, Beschäftigungslosigkeit und mangelnde Arbeitsmoral in Angriff nehmen. 1946 führte der Curtis-Report über Waisenkinder ein Verständnis für die Bedürfnisse von den wirklichen Bedürfnissen von Kinder und begründete die Soziale Arbeit mit Kindern in Großbritannien. Sozialarbeiter in Großbritannien erlangt man über das „Diploma in Social Work“. Dies bedeutet im Normalfall zwei Jahre Studium an einer Universität, entweder an einem „undergraduate“ oder einem „postgraduate“ Level (vergleichbar mittels Bachelor und Master). Oft ist das Diploma in Social Work eingebunden in ein drei- oder vierjähriges Studium, wie in Sozialarbeit, Sozialpolitik oder „Angewandte Soziale Studien“. Vor Ende des Millenniums war allerdings einer Rückgang der studierenden Zahlen in Sozialer Arbeit an verzeichnen. Ein Grund dafür ist sicher eine Veränderung der Hochschulfinanzierung, welche hohe Kosten für Studenten und Verschuldung durch ein Studium brachten. Die Studienlänge wurde zudem erhöht. Auch inhaltlich wird die Ausbildung in dieser Zeit überarbeitet, insbesondere die Bereiche Kinderpflege und psychische Gesundheit. Seit 1992 besteht das Institute of Health and Community Studies an der Universität Bournemouth, dass fünf akademische Bereiche abdeckt: Krankenpflege (Nursing), Hebammenlehre (Midwifery), Sozial- und Gemeinwesen (Social and Community Studies), allgemeine soziale Praxis (General Practice) und Forschung und Beratung (Research and Consultancy).
Durch die Einführung des Bachelors in Sozialer Arbeit wird mittlerweile sowohl eine akademische als auch eine berufliche Qualifikation angeboten, der nach zwei von drei Jahren, zur Erlangung des Abschluss für Soziale Arbeit führt. Der Social Work Degree bietet Studierenden die Chance, sich mit der Weltanschauung Sozialer Arbeit auseinanderzusetzen, um eine professionale Identität an entwickeln und Wissen und Fertigkeiten zu erlangen, das für eine Tätigkeit im Rahmen der britischen Sozialgesetze notwendig sind. Ferner werden die Studierenden befähigt selbst kritisch mit den Themen Rassismus, Diskriminierung und Benachteiligung auseinanderzusetzen und Forschungsergebnisse im Bereich der Sozialen Arbeit auf die Praxis anzuwenden. Während des Studiums absolvieren die Studenten zwei Vollzeitpraktika, die durch Praxisanleitung begleitet werden. Diese werden im staatlichen Sektor oder in einer Vielzahl unabhängiger Einrichtungen abgeleistet.
China
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die universitäre Ausbildung zur Sozialen Arbeit als Wissenschaft besteht in China schon seit den 1920er und danach wieder in den 1950er Jahren. Einige Abschlusskandidaten, die in Europa oder den USA studiert hattest, bauten schon in den 1920er Jahren die Fachbereiche „Soziologie und soziale Dienstleistungen“ an der Yanjing-Universität Peking, „Soziale Arbeit“ an der Nanjing Jinling-Universität für Frauen und „Soziale Wohlfahrt und Administration“ an der Nanjing Jingling Universität sowie „Sozialmanagement“ an der Suzhou-Akademie für soziale Erziehung auf. Durch den Krieg stagnierte das Entwicklung der Studiengänge.
Im Jahr 1952 wurden das Studiengänge „Soziologie“ und „Soziale Arbeit“ wieder abgeschafft.[59] Damit war die Ausbildung über 30 Jahre im sozialwissenschaftlicher Bereich unterbrochen. Nur über die Kaderakademien des Ministeriums für Zivilangelegenheiten und der Massenorganisation bestand eine Ausbildung für eine Tätigkeit im chinesischen Sozial- und Wohlfahrtswesen.
Ende der 1980er Jahre erkannte das Ministerium, dass es einer erneuten Professionalisierung der Sozialen Arbeit bedarf. Nachdem man sich international beraten ließ, entschloss man sich unter Bewilligung der nationalen Bildungskommission das Studienfach „Social Work and Administration“ (shehui gonzuo yu guangli zhuanye) an der Beijing-Universität, später auch an die Jinling-Universität und der Xiamen-Universität zu gründen. Seitdem unterrichtet man die Soziale Arbeit als Wissenschaft an drei verschiedenen Institutionen: an den Kaderschmieden der Kommunistischen Partei und Jugendliga, an Kaderschmieden des Ministeriums für Zivilangelegenheiten und an allgemeinen Hochschulen und Universitäten.
Das „China College for Youth Politics“ (zhongghuo qingnian zhenshi xueyuan) (die ehemalige Kaderakademie der kommunistischen Jugendliga) hat 1993 die erste Fakultät „social work“ in China nach dem Krieg gegründet. Sie ist heute größte Ausbildungsstätte in der Sozialen Arbeit. Bis 2004 hatten dort 455 Sozialarbeitern einen Bachelor-Degree-Abschluss erworben. Mittlerweile gibt es an knapp 100 Akademien, Hochschulen und Universitäten Sozialpädagoge oder verwandte Professionen. An insgesamt 79 Universitäten entdecken achtsemestrige Studiengänge statt mit Bachelorabschluss. An einigen Hochschulen gibt es eine eigene Fakultät „Soziale Arbeit“, oft ist sie allerdings zusammen mit „Soziologie“ in einer Fakultät.
USA
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Viele Bereiche der Gemeinschaftlichen Arbeit sind in der Geschichte der Sozialen Arbeit gerade in Amerika entwickelt und weiter entworfen worden, so die moderne Gemeinwesenarbeit und die Gruppentheorien die sozialen Gruppenarbeit. In den USA ist das Studium der Sozialen Arbeit ebenso differenziert wie in Deutschland. Allerdings sind die Hochschulen dort, von vornherein beeinflusst durch das amerikanische Hochschulsystem, eher spezifiziert. So sind manche Hochschulen konkret auf gewisse Gruppen von Adressaten ausgerichtet.
Internationale Soziale Arbeit – interkulturelle Soziale Arbeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Profil der Sozialen Arbeit wird immer mehr international, interkulturell und interreligiös geprägt. Vielfältige Perspektiven auf das menschliche Leben und Zusammenleben werden in Internationaler Verantwortung gesehen, um lokale Lebenschancen an verbessern.[60]
Soziale Arbeit in der Entwicklungszusammenarbeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerade innerhalb der internationalen Sozialarbeit sind viele Sozialarbeiter auch in der Entwicklungszusammenarbeit in wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern tätig. Die Problemfelder reichen von Straßenkinderprojekten in brasilianisch Favelas bis zu Brunnenbauprojekten in Indien oder Süden. Der Schwerpunkt ist hier in der Projektarbeit.
Berufsfelder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frühere Berufsbezeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zum Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurde von Wohlfahrtspflegerinnen gesprochen. Mit der Zeit wurde dann der Konzept Volkspflegerin mit veränderter Bedeutung eingeführt.[61]
Fürsorgerin war in die Nachkriegszeit die gebräuchliche Berufsbezeichnung. Ab den 1960er Jahren wurde in Westdeutschland die Berufsbezeichnung durch die heute übliche ersetzt, in der DDR existierte sie bis zum Übergang in die Bundesrepublik.
Die Arbeit die Fürsorger stellte die Aufgaben des Jugendamts (und Gesundheitsamts) dar, zu diesem Zeitpunkt insbesondere mit dem Schwerpunkt der hoheitlichen Aufgaben des „staatlichen Wächteramtes“, so wie es im Grundgesetz benannt wurde.
Wikipedia:WikiProjekt Ereignisse/Vergangenheit/2013
Ausbildung in Sozialer Arbeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Studiert wird Soziale Arbeit vorwiegend an Fachhochschulen oder Berufsakademien, vereinzelt auch an Universitäten, beispielsweise an den Universitäten in Lüneburg,[62] Kassel oder Vechta. Einige Fachhochschulen lehren die Disziplinen weiter immer getrennt als Sozialarbeit bzw. Sozialpädagogik, oder nur eine von beiden. Die meisten Fachhochschulen bieten aber mittlerweile einen gemeinsamen Studiengang an. In einigen Ländern muss man sich während des Hauptstudiums für einen der beiden Abschlüsse entscheiden, in anderen erhält man den Doppeltitel „Diplom-Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin“ bzw. „Diplom-Sozialpädagoge/Sozialarbeiter“. Viele Fachhochschulen, das beide Studiengänge anbieten, nennen sich übergreifend „(Fach-)Hochschule für Soziale Arbeit“ oder „(Fach-)Hochschule für Sozialwesen“, wobei mittels Sozialwesen nicht der Forschungsgegenstand bezeichnet wird, sondern das Fachgebiet und die Verortung der Sozialen Arbeit.
An einigen, meist kirchlichen Fachhochschulen, wird außerdem der Studienfach „Diplom-Heilpädagogin bzw. Diplom-Heilpädagoge“ angeboten. Dieser ist Teil die Erziehungswissenschaften. Hier liegt der Studienschwerpunkt auf Kenntnissen im Umgang mit geistig behinderten Menschen sowie bei Entwicklungsstörungen bzw. -verzögerungen.
Da ein Studium der Sozialen Arbeit an Fachhochschulen oder Universitäten oftmals durch unzureichende praktisch Lehrinhalte kritisiert wird, versucht das Studium an einer Berufsakademie die Theorie mit der Praxis kontinuierlich und möglichst intensiv zu verbinden.
Die bisherigen Diplomabschlüsse sind infolge des Bologna-Prozesses inzwischen auf den Bachelor- und den weiterführenden Masterabschluss umgestellt. Der Bachelor-Abschluss berechtigt miteinander – wie das FH-Diplom – dazu, im edel Dienst respektive in höheren Positionen tätig zu bestehen. Ein Master-Abschluss qualifiziert für administrative leitende Funktionen, Erforschung und Promotion. Für die Aufnahme eines Masterstudiengangs ist ein Bachelor oder ein Diplomabschluss (FH) in Gemeinschaftlicher Arbeit Voraussetzung. Es gibt auch konsekutive Masterstudiengänge in Sozialer Arbeit.
Um eine staatliche Anerkennung als Sozialpädagoge zu bekommen, verlangen die meisten Bundesländer nach dem Bachelorabschluss ein Berufspraktikum. In manchen Bundesländern reicht die Hochschulabschluss.[63]
Österreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Österreich sind Sozialarbeit und Sozialpädagogik in der Ausbildung getrennt. Im Laufe die Geschichte haben beide Berufsgruppen gewisse Bereiche für selbst beansprucht. So können in der Regel beispielsweise Sozialpädagogen nicht am Jugendamt tätig werden und Sozialarbeiter nicht in der stationären Jugendwohlfahrt. Generell gibt es jedoch eine starke Überlappung in den Handlungsfeldern.
Die Ausbildungen für Sozialarbeit sind als Studiengänge an Fachhochschulen organisiert. Die Ausbildung schließt mit Mag(FH), und seit Umstellung im Zuge des Bologna-Prozesses mit Bachelor oder Master ab. Die folgenden Hochschulen bieten in Österreich Bachelor- und Masterstudiengänge im Bereich Soziale Arbeit an: Donau-Universität Krems, Fachhochschule Burgenland, Fachhochschule Kärnten, Fachhochschule Oberösterreich, Hochschule Salzburg, Fachhochschule St. Pölten, FH Campus Wien, FH Joanneum, FH Vorarlberg, MCI – Management Center Innsbruck, Pädagogische Hochschule Wien. Die Ausbildung für Sozialpädagogik ist als fünfjährige sekundäre Ausbildung und als Kolleg organisiert. Standorte sind Baden, Salzburg, St. Pölten, Stams, Linie, Graz und Wien. In Graz wird zudem eine eigene Magistra bzw. Magisterstudiengang für Sozialpädagogik an die Karl-Franzens-Universität angeboten.
Teilgebiete des Studiums
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Teilgebiete sind je nach Ausbildungsstätte mehr oder geringer wichtige Bestandteile des Studiums.
- betriebliche Sozialarbeit
- Erwachsenenbildung
- Didaktik und Methodik der Sozialen Arbeit
- empirische Sozialforschung (qualitativ/quantitativ)
- Erziehungswissenschaft/Pädagogik/Spielpädagogik/Heilpädagogik
- Ethik/Axiologie, Werte und Normen
- fachsprachlicher Fremdsprachenunterricht
- Fachwissenschaft Soziale Arbeit / Sozialarbeitswissenschaft
- Gerontologie (innerhalb dieser außergewöhnlich die Geragogik und die soziale Gerontologie)
- Geschichte der Gemeinschaftlichen Arbeit (Sozialgeschichte, Geschichte des Sozial- und Gesundheitswesens)
- international vergleichende Soziale Arbeit
- internationale und interkulturelle Soziale Arbeit (siehe oben)
- klinische Sozialarbeit
- Konzeptformen wie Sozialmanagement, Projektmanagement, Wissensmanagement und Casemanagement
- ökonomische Grundsatzfragen, Sozialpolitik, Sozialökonomie, Organisationslehre und/oder Verwaltung und Organisation
- Psychologie (allgemeine Psychologie, Sozialpsychologie, Organisationspsychologie, klinische Psychologie)
- Sozialmedizin, Gesundheitsförderung
- Rechtswissenschaft, Politikwissenschaft, Soziokultur und Gemeinwesenarbeit, Sozialinformatik
- soziale Kulturarbeit (ästhetische Bildung, Medienpädagogik, Theaterpädagogik)
- Soziologie (soziologische Aspekte Sozialer Arbeit)
- Statistik
- Theorien der Sozialen Arbeit
- Werte und Normen (behandelt Themen der Ethik bzw. Theologie)
- Wissenschafts- und Erkenntnistheorie
Verbände und Fachgesellschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeitschriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 24/7 Zeitschrift der TelefonSeelsorge Deutschland
- Betrifft Mädchen
- Blätter der Wohlfahrtspflege – Zeitschrift für Soziale Arbeit
- Das Jugendamt – Zeitschrift für Jugendhilfe und Familienrecht
- deutsche jugend – Zeitschrift für Jugendarbeit
- DJI Bulletin
- Forum Erziehungshilfen
- Forum Sozial (Verbandszeitschrift: DBSH)
- Informationen für Erziehungsberatungsstellen (Verbandszeitschrift: bke)
- Jugend-Beruf-Gesellschaft
- Jugendhilfe
- Klinische Sozialarbeit – Zeitschrift für psychosoziale Anwendung und Forschung
- Migration und Soziale Arbeit
- neue praxis – Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialpolitik
- neue caritas – Regierung, Praxis, Forschung
- SozialAktuell – Fachzeitschrift für Soziale Arbeit
- Sozial Extra – Zeitschrift für Soziale Arbeit
- Soziale Arbeit[64]
- Sozialmagazin – Zeitschrift für Soziale Arbeit
- Sozialwirtschaft
- Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau
- SP – Soziale Passagen – Journal für Empirie und Theorie Sozialer Arbeit
- Standpunkt.Sozial – Hamburger Forum für Soziale Arbeit und Gesundheit
- SUCHT – Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis
- TUP – Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit
- Unsere Jugend – Zeitschrift für Studium und Praxis der Sozialpädagogik
- Zeitschrift für Sozialpädagogik – ZfSp
- ZKJ – Zeitschrift für Kindschaftsrecht und Jugendhilfe
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nando Belardi (Hrsg.): Pädagogik. Sozialpädagogische Arbeitsfelder (= Soziale Arbeit. Band 1). Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-425-07751-1.
- Nando Belardi (Hrsg.): Psychologische Grundlagen. Psychoanalyse, Psychiatrie. Sozial- und Entwicklungspsychologie (= Soziale Arbeit. Band 2). Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-425-07752-X.
- Nando Belardi (Hrsg.): Gesellschaftsentwicklung und soziologische Grundlagen (= Soziale Arbeit. Band 3). Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-425-07753-8.
- Nando Belardi (Hrsg.): Didaktik und Methodik Sozialer Arbeit (= Soziale Arbeit. Band 4). Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-425-07754-6.
- Rudolf Bieker, Peter Floerecke (Hrsg.): Träger, Arbeitsfelder und Zielgruppen der Gemeinschaftlichen Arbeit. Kohlhammer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-17-021380-7.
- Stefan Borrmann: Soziale Arbeit mit rechten Jugendcliquen. Verlag für Sozialwissenschaften, Bad 2006, ISBN 3-531-34823-X.
- Ernst Engelke, Stefan Borrmann, Christian Spatscheck: Theorien der Sozialen Arbeit. Eine Einführung. 6. Auflage. Lambertus, Freiburg im Breisgau 2014, ISBN 978-3-7841-2122-2.
- Ernst Engelke, Christian Spatscheck, Stefan Borrmann: Die Wissenschaft Soziale Arbeit – Werdegang und Grundlagen. Lambertus, Freiburg im Breisgau 2009, ISBN 978-3-7841-1893-2.
- Michael Galuske: Methoden der Sozialen Arbeit. 10., erweiterte Auflage. Juventa, Weinheim / München 2013, ISBN 978-3-7799-1441-9.
- Bettina Hünersdorf: Der klinische Blick in die Sozialen Arbeit. Systemtheoretische Annäherungen an eine Reflexionstheorie des Hilfesystems. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-531-16322-2.
- Fabian Kessl, Christian Reutlinger (Hrsg.): Sozialraum. Eine elementare Einführung (= Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit. Bd. 20). Verlag Springer Fachmedien, Wiesbaden 2022, ISBN 978-3-658-29209-6.
- Norbert Lang (Hrsg.): Sozialarbeit in Perspektiven. Perspektiven der Sozialarbeit. Thun Verlag, Frankfurt 1989, ISBN 978-3-8237-0413-3.
- Hugo Maier: Who is who in der Sozialen Arbeit. Lambertus, Freiburg im Breisgau 1998, ISBN 3-7841-1036-3.
- Brigitta Michel-Schwartze: Methodenbuch Soziale Arbeit. Basiswissen für die Praxis. Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-15122-9.
- Sascha Neumann: Kritik der sozialpädagogischen Vernunft. Feldtheoretische Ausbildung. Velbrück Wissenschaft, Weilerswist 2008, ISBN 3-938808-43-8 (Volltext).
- Winfried Noack: Sozialpädagogik. Ein Lehrbuch. Lambertus, Freiburg im Breisgau 2001, ISBN 3-7841-1335-4.
- Bernhard Rathmayr: Armut und Fürsorge. Einführung in die Geschichte der Sozialen Arbeit von der Antike bis zur Gegenwart. Barbara Budrich, Opladen 2014, ISBN 978-3-8474-0161-2.
- Susanne Vaudt: Sozialökonomie. Eine kritische Einführung (= Basiswissen Sozialökonomie und Sozialmanagement.). Verlag Springer Fachmedien, Wiesbaden 2022, ISBN 978-3-658-37309-2.
- Jan V. Wirth: Lebensführung als Systemproblem – Entwurf einer Theorie der Lebensführung.PH Freiburg, Freiburg im Breisgau 2013 (Dissertation; PDF; 3,0 MB (PDF; 3 MB)).
- Staub-Bernasconi, Silvia (2011): Soziale Arbeit als Handlungswissenschaft: Systemtheoretische Grundlagen und fachkundige Praxis, Haupt Verlag.
- Wendt, Peter-Ulrich: Lehrbuch Methoden der Gemeinschaftlichen Arbeit (Studienmodule Soziale Arbeit).
- Galuske, Michael (2013): Methoden die Sozialen Arbeit: Eine Einführung (Grundlagentexte Sozialpädagogik/Sozialarbeit). Taschenbuch – 2. September 2013.
- Mullaly, Bob (2006): The New Structural Social Work: Ideology, Theory, Practice. Taschenbuch – 9. November 2006, Englisch Ausgabe.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑Nando Belardi: Pädagogik. Sozialpädagogische Arbeitsfelder. Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-425-07751-1, S. 90 f.
- ↑dbsh.de (Memento vom 10. Juni 2015 im Internet Archive)
- ↑Deutsche Fassung: Abgestimmte deutsche Übersetzung des DBSH mit dem Fachbereichstag Sozialer Arbeit. In: dbsh.de. Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit, abgerufen am 3. Dezember 2020.
- ↑Soziale Arbeit: Dienstleistung oder Menschenrechtsprofession? Zum Selbstverständnis Gemeinschaftlicher Arbeit in Deutschland mit einem Seitenblick auf das internationale Diskussionslandschaft. (PDF) Abgerufen am 4. Januar 2020: „Soziale Arbeit ist eine Profession, die sozialen Wandel, Problemlösungen in menschlichen Beziehungen sowie die Ermächtigung und Befreiung von Menschen befördert, um ihr Wohlbefinden zu verbessern. Indem sie selbst auf Theorien menschlichen Verhaltens sowie sozialer Systeme als Erklärungsbasis stützt, interveniert Soziale Arbeit im Schnittpunkt zwischenraum Individuum und Umwelt/Gesellschaft. Dabei sind die Prinzipien die Menschenrechte und sozialer Gerechtigkeit für die Soziale Arbeit von fundamentaler Bedeutung.“
- ↑Grundlagen für die Arbeit des DBSH e. V. (PDF) In: dbsh.de. Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit, Oktober 2009, abgerufen am 3. Dezember 2020: „Soziale Arbeit als Beruf fördert den Sozialen Umwandlung und die Lösung von Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen, und sie befähigt die Menschen in freier Wahl ihr Leben besser zu gestalten. Gestützt auf wissenschaftliche Erkenntnisse über menschliches Verhalten und soziale Systeme greift Soziale Arbeit dort ein, wo Menschen mit ihrer Umwelt in Interaktion treten. Grundlagen der Sozialen Arbeit sind die Prinzipien der Menschenrechte und der gemeinschaftlichen Gerechtigkeit. (Definition Sozialer Arbeit, Montreal 2000)“
- ↑socialnet.de
- ↑Christoph Ried: Sozialpädagogik und Menschenbild. Bestimmung und Bestimmbarkeit der Sozialpädagogik als Denk- und Handlungsform. Springer VS, Wiesbaden 2017, S. 343–387.
- ↑Helmut Lambers: Theorien der Sozialen Arbeit. Ein Kompendium und Vergleich. Barbara Budrich, Opladen/Toronto 2013, ISBN 978-3-8252-5476-6, S. 210–225.
- ↑Christoph Ried: Sozialpädagogik und Menschenbild. Bestimmung und Bestimmbarkeit die Sozialpädagogik als Denk- und Handlungsform. Springer VS, Bad 2017, S. 349 ff.
- ↑Rudolf Bieker, Peter Floerecke: Zu diesem Buch. In: dies.: Träger, Arbeitsfelder und Zielgruppen der Gemeinschaftlichen Arbeit. Kohlhammer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-17-021380-7; S. 8–9.
- ↑Suzy Braye, Michael Preston-Shoot: The role of law in welfare reform: critical perspectives on the relationship between law and socialwork practice. In: Blackwell Publishing Ltd (Hrsg.): International Journal of Social Welfare. Band 15, Nr. 1, 2006, S. 19–26, doi:10.1111/J.1468-2397.2006.00603.X (englisch, cloudfront.net [PDF; abgerufen am 5. November 2022]). S. 20.
- ↑Suzy Braye, Michael Preston-Shoot: The role of law in welfare reform: critical perspectives on the relationship between law and socialwork practice. In: Blackwell Publishing Ltd (Hrsg.): International Journal of Social Welfare. Band 15, Nr. 1, 2006, S. 19–26, doi:10.1111/J.1468-2397.2006.00603.X (englisch, cloudfront.net [PDF; abgerufen am 5. November 2022]). S. 24.
- ↑Hugo Mennemann, Jörn Dummann: Einführung in die Soziale Arbeit. 2. Auflage. Nomos, Baden-Baden 2018, ISBN 978-3-8487-4616-3, S. 56, 74 f.
- ↑Ulrich Oevermann: Dienstleistungen die Sozialbürokratie aus professionalisierungstheoretischer Sicht. In: E.-M. Harrach, T. Loer, O. Schmidtke (Hrsg.): Verwaltung des Sozialen. Formen der subjektiven Bewältigung eines Strukturkonflikts. UVK, Konstanz 2000, S. 72. Zitiert nach Nina Thieme: Hilfe und Kontrolle. In: Fabian Kessl, Elke Kruse, Sabine Stövesand, Werner Thole (Hrsg.): Soziale Arbeit – Kernthemen und Problemfelder. Barbara Budrich, Opladen 2017, ISBN 978-3-8252-4347-0, S. 22.
- ↑Silvia Staub-Bernasconi: Soziale Arbeit als Handlungswissenschaft. Barbara Budrich, Opladen / Toronto 2018, ISBN 978-3-8385-4793-0, S. 111 ff.
- ↑Silvia Staub-Bernasconi: Menschenwürde – Menschenrechte – Soziale Arbeit. Die Menschenrechte vom Kopf auf die Füsse stellen. Barbara Budrich, Opladen/Berlin/Toronto 2019, ISBN 978-3-8474-0166-7, S. 83–97.
- ↑Karin Lauermann: Freiheit, doi:10.2378/ot6a.art041, Kurztext. In: Hans-Uwe Otto, Hans Thiersch, Rainer Treptow, Holger Schlepper (Hrsg.): Handbuch Soziale Arbeit: Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik.Ernst Reinhardt Verlag, 6. Auflage ebenda 2018, ISBN 978-3-497-02745-3.
- ↑Zitat: „Wo immer Beziehungskonflikte, d. h. dysfunktionale Beziehungen, zwischenraum Gesellschaft einerseits und Individuen bzw. kleinen, privaten Subsystemen andererseits sich stabilisieren oder eskalieren, funktionalisierend einzugreifen, wo solche Stabilisierungen oder Eskalationen von Beziehungskämpfen zu erhoffen sind, präventiv aktiv zu werden, das ist das Feld der Sozialarbeit.“ Walter Milowiz, Teufelskreis und Lebensweg — Systemisches Denken in der Sozialarbeit, Springer, 1998, ISBN 978-3-211-83129-8. S. 6.
- ↑ abGisela Jakob: Ehrenamt – bürgerschaftliches Engagement oder Lückenbüßer für Facharbeit in Zeiten leerer Kassen? In: Vortrag bei der Tagung Überleben in der psychosozialen Arbeitder Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP) und die Hochschule Darmstadt am 19. Mai 2015 in Darmstadt. Abgerufen am 12. Februar 2022.
- ↑Winfried Leisgang: Ergänzen statt ersetzen: Professionelle mittels Profil und Bürger mit Engagement. Zum Verhältnis von Freiwilligenarbeit und Sozialer Arbeit. In: dbsh-bayern.de. November 2013, abgerufen am 11. Februar 2022.
- ↑Michael Buestrich / Wohlfahrt Norbert: Die Ökonomisierung der Sozialen Arbeit. 6. März 2008, abgerufen am 18. Mai 2024.
- ↑Mario Rund: Regierung des Raumes – Regierung des Sozialen. Zur Gouvernementalität Postfordistischer Sozialraumpolitiken. Göttingen 2015, S. 190: „Mit der stärkeren Verbreitung und Verankerung der ökonomischen Rationalität des Neoliberalismus vollzieht selbst in den westlichen Industriestaaten ein Form- und Funktionswandel von Staatlichkeit und ein damit verbundener Umbau des Sozialstaates. Die Transformation des Keynesian welfare state zum Schumpeterian workfare regime (Jessop 2002a; 1994) äußerte selbst in einer Umorientierung von der keynesianischen Nachfragesteuerung an einer angebotsbezogenen Wirtschafts und Finanzpolitik, entlang derer auch andere gesellschaftliche Bereiche, die Sozialpolitik eingeschlossen, nach marktwirtschaftlichen und wettbewerbsstrategischen Gesichtspunkten restrukturiert werden.“
- ↑Meike Hartmann, Kerstin Herzog: Gedanken zur Funktion Sozialer Arbeit. Auf dem Weg zu einem kritischen Selbstverständnis – inspiriert von Herr Hollstein (1973/1980). In: Soz Passagen. Band 2, Nr. 5, 2013, S. 267–283, hier S. 268: „Über die Funktion Gemeinschaftlicher Arbeit nachzudenken ist nicht vorstellbar ohne eine Diagnose der gesellschaftlichen Verhältnisse, innerhalb derer sie verortet ist und sich selbst verortet.“
- ↑Sachverständigenkommission zum Zweiten Gleichstellungsbericht die Bundesregierung: Erwerbs- und Sorgearbeit gemeinsam neu gestalten: Erwerbs- und Sorgearbeit. In: Gutachten für den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung. 2017, abgerufen am 28. August 2020.
- ↑Helmut Lambers: Theorien der Sozialen Arbeit. Einer Kompendium und Vergleich. 5. Auflage. Barbara Budrich, Opladen/Toronto 2020, ISBN 978-3-8252-5476-6, S. 317.
- ↑Bernd Dewe, Frank-Olaf Radtke: Was wissen Pädagogen über ihr Können? Professionstheoretische Überlegungen zum Theorie-Praxis-Problem in der Pädagogik. In: Jürgen Oelkers, Heinz-Elmar Tenorth (Hrsg.): Pädagogisches Wissen. Beltz, Weinheim / Basel 1991, S. 143–162, hier S. 146, doi:10.25656/01:21870.
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- ↑Ernst Engelke, Stefan Borrmann, Christian Spatscheck: Theorien der Sozialen Arbeit. Eine Einführung. 7. Auflage. Lambertus, Freiburg im Breisgau 2018, ISBN 978-3-7841-3100-9. S. 19.
- ↑Ernst Engelke, Stefan Borrmann, Christian Spatscheck: Theorien der Sozialen Arbeit. Eine Einführung. 7. Auflage. Lambertus, Freiburg im Breisgau 2018, ISBN 978-3-7841-3100-9. S. 27.
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- ↑Helmut Lambers: Theorien der Sozialen Arbeit. Ein Kompendium und Vergleich. 5. Auflage. Barbara Budrich, Opladen/Toronto 2020, ISBN 978-3-8252-5476-6, S. 314.
- ↑Helmut Lambers: Theorien der Sozialen Arbeit. Ein Kompendium und Vergleich. 5. Auflage. Barbara Budrich, Opladen/Toronto 2020, ISBN 978-3-8252-5476-6, S. 300–316, Abschnitt „4.6 Neutypisierung nach vorwissenschaftlichen Beobachtungen“.
- ↑Helmut Lambers: Theorien der Sozialen Arbeit. Ein Kompendium und Vergleich. 5. Auflage. Barbara Budrich, Opladen/Toronto 2020, ISBN 978-3-8252-5476-6, S. 365–366.
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- ↑eh-ludwigsburg.de (Memento vom 3. Juli 2016 im Internet Archive) (PDF)
- ↑Ralph Christian Amthor: „Erziehung, Erziehung und Menschenrechte“ – Zur Rolle der Erzieherin/des Erziehers und anderer sozialer Berufe während der nationalsozialistischen Terrorjahre. In: Martin Textor (Hrsg.): Das Kita-Handbuch (Onlinehandbuch).
- ↑Bachelor Soziale Arbeit – Leuphana Universität Lüneburg
- ↑Studienführer Soziale Arbeit an Studis Online
- ↑ISSN 0490-1606, Hg. Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen