Schwindel nacken

Unser Physiotherapeut Jens zeigt dir dazu 3 effektive, einfache Übungen. Zudem erklärt er die Ursachen vom Schwindel.

Nackenverspannung mit Schwindel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 25. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Immer mehr Menschen sind durch andauernden Stress von Nackenverspannungen mit Schwindel betroffen. Diese schmerzhaften Versteifungen gehen häufig mit Schwindelgefühlen und Kopfweh einher. Das zeitweise Schwanken beunruhigt Betroffene sehr, jedoch stecken in der Regel keine ernsthaften Erkrankungen dahinter. Abhilfe erreichen eine gesunde Körperhaltung, körperlicher Ausgleich und bewusste Entspannungseinheiten.

Was ist Nackenverspannung mit Schwindel?

Nackenverspannungen werden oft von Schwindel und Kopfweh begleitet. Die verhärteten Muskeln leiten zu ziehenden oder stechenden Schmerzen und reagieren sensibel auf Druck. Oft ist zudem die Bewegung des Kopfes eingeschränkt. Der Schwindel äußert sich hauptsächlich als Schwankschwindel, was beim Betroffenen die Angst vor einem Sturz auslöst. Schwindelattacken können mit Übelkeit und Ohrensausen einhergehen. Bei starker Ausprägung der Symptome sollte die Arztbesuch nicht länger aufgeschoben werden.

Ursachen

Meist gehen die Schwindelgefühle mit Begleitsymptomen wie Kopfweh, Schmerzen die Nacken-Hinterkopf-Schulterregion einher. Dahinter steckt in der Regel eine falsche Körperhaltung, bedingt durch langes Sitzen am Arbeitsstelle, die zu Verspannungen der Muskulatur im oberen Verschieben, im Nacken und dem Hinterkopf führt. Wenn das entsprechenden Muskelgruppen nicht durch regelmäßige Bewegung gestärkt werden, verkümmern sie. Das macht sie anfälliger für Verkrampfungen und Verhärtungen.

Durch die stark angespannte Muskulatur können Blutgefäße im Hals eingeengt werden, wodurch die Blutzufuhr zum Gehirn eingeschränkt ist. Dadurch steht ihm nicht mehr ausreichend Sauerstoff zur Verfügung.

Folge: Schwindel. Zudem erhält das Gehirn bei starken Nackenverspannungen keine schlüssigen Bewegungsinformationen mehr, da die Knötchen auf die Rezeptoren in der Muskulatur drücken, die für die Wahrheit von Positionen von Gegenständen im Raum verantwortlich sind. Auf die Art entsteht ein Schwank- oder Dreh-Schwindel, meist ein Schwankschwindel. Der Betroffene wird unsicher beim Gehen und befürchtet zu stürzen.

Neben Bewegungsmangel kommen Stress und psychische Belastungen als Ursache von Nackenstarre mit Schwindel in Frage. Denn: Dauerhafte seelische Anspannung überträgt sich irgendwann auch auf den Körper. Außergewöhnlich auf die Schulter-Nacken-Hinterkopf-Partie. Auch eine Angstproblematik kann hinter den Beschwerden stecken. Ängste führen im Körper an einem Alarmzustand. Dauert dieser länger an, verkrampft und verspannt sich die Muskulatur.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

Bei einer Nackenverspannung mit Schwindel ist ein Arzt aufzusuchen, soweit die Beschwerden über mehrere Tage oder Wochen stoppen. Kommt es zu weiteren Symptomen wie Ausfälle des Bewusstseins, Schmerzen, Beeinträchtigungen des Sehvermögens oder Durchblutungsstörungen, ist unverzüglich ein Arzt zu konsultieren. Der Betroffene kann mit leichten Dehnungsübungen oder entspannenden Bädern selbst etwas gegen die Nackenverspannung unternehmen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass aufgrund des Schwindels nur langsam Bewegungen vorgenommen werden. Hilfreich ist ebenfalls eine leichte Nackenmassage. Verschlechtert sich der Gesundheitszustand durch die ergriffenen Maßnahmen, ist unverzüglich ein Arzt zu kontaktieren.

Hat der Betroffene durch den Schwindel Gangschwierigkeiten oder ist es ihm nicht möglich, ohne Hilfe zu laufen, benötigt er einen Arzt. Breitet sich die Verspannung aus oder nimmt der Schwindel zu, sollte einer Arzt konsultiert werden. Kommt es zu Erbrechen oder Übelkeit, liegen weitere Erkrankungen vor, die abgeklärt werden müssen.

Stellen sich die Beschwerden nach dem Nachtschlaf ein, müssen die Schlafbedingungen verändert werden. Ein Doktor kann dabei hilfreiche Tipps geben, wenn die eigen Vorkehrungen nicht ausreichend sind.

Leidet der Betroffene aufgrund der Verspannung unter einer Schiefhaltung des Rückens oder Beckens, benötigt er einen Arzt. Es drohen dauernde Schäden der Skelettmuskulatur oder Probleme der Knochen, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Diagnose und Verlauf

Bei längerer andauernden oder oft auftretenden Schwindelattacken sollte unbedingt einer Arzt zurate gezogen werden. Ansprechpartner ist neben dem Hausarzt der Orthopäde. Der Facharzt kann neben Bandscheibenprolaps. und Halswirbelsyndromen auch andere Ursachen diagnostizieren. Meist erzählen Betroffene mit Nackenverspannungen von einem Schwankschwindel, der mittels einer Gangunsicherheit einhergeht. Dieser Zustand kann mehrere Minuten bis Stunden andauern. Wenn der Arzt keine ernst Erkrankung als Erklärung findet, rühren die Beschwerden von einer verspannten Nacken-Hinterkopf-Region her.

Bei psychisch bedingtem Schwärmerei in Folge von chronischer Überlastung oder einer Angststörung kann die Vorstellung bei einem Psychotherapeuten hilfreich bestehen. Darin können alte Verhaltensmuster abgelegt und gesundheitsfördernde Verhaltensweisen einstudiert werden. Auf die Art ist den zugrundeliegenden Ursachen der Angst beizukommen. Bei Nackenverspannungen lassen selbst im Bereich des Halses feine Knötchen unter die Haut ertasten. Wird auf diese Stellen Druck ausgeübt, schmerzen sie sehr stark.

Neben den weit verbreiteten stressbedingten Nackenverspannungen, können aber auch Abnutzungserscheinungen wie Arthrose oder Osteoporose die Beschwerden auslösen. Ebenso sind zuweilen Fehlstellungen der Wirbelsäule, sogenannte Skoliosen, für Nackenverspannungen verantwortlich. Eine Diagnose kann in diesem Fall mit Unterstützung bildgebender Verfahren, wie dem MRT (Magnetresonanztherapie) erfolgen. Auch Probleme am Kiefergelenk wie Fehlstellungen am Gebiss oder ständiges starkes Zusammenpressen des Kiefers können zu Nackenstarre und Schwindelgefühlen führen. Hier kann ein Zahnarzt weiterhelfen.

Komplikationen

Bei einer Nackenverspannung mit Schwindel drohen Verwirrtheitszustände. Es besteht die Gefahr, dass die Symptome mit anderen Erkrankungen verwechselt werden und die Ursache erst verspätet erkannt wird. Die Beschwerden können zu Schmerzen im Mundraum sowie Kiefer führen. Darüber hinaus stellen selbst häufig Kopfschmerzen ein und es kommt zu Unterbrechungen des Sehvermögens. Die Verspannungen führen zu einer Beeinträchtigung der Bewegungsmöglichkeiten.

Eine Schiefstellung des Rückens sowie des Beckens sind möglich. Dadurch können sich dauerhafte Schäden des Skelettsystems entwickeln. Zusätzlich kommt es zu Veränderungen des Muskelsystems. Schmerzen und weitere Verkrampfungen stellen selbst ein.

Der Schwindel führt zu einer erhöhten Unfallgefahr. Alltägliche Aufgaben, wie das Autofahren, können nicht mehr stattfinden. Eine Berufsunfähigkeit ist gegeben. Freizeitaktivitäten oder sportliche Interessen können nicht mehr wie gewohnt nachgegangen werden.

Eine Nackenverspannung mit Schwindel kann zu Bewusstseinsstörungen leiten. Die Durchblutung ist unterbrochen. Probleme des Herz-Kreislauf-Systems stellen sich ein und der Herzmuskel ist stärker belastet. In schweren Fällen droht ein Herzinfarkt.

Die Nackenstarre führt zu emotionalen Problemen. Die Stimmung ist verändert und das Wohlbefinden deutlich herabgesetzt. Die Reizbarkeit nimmt zu, was zu einem aggressiven Verhalten führen kann. Zwischenmenschliche Probleme und Konflikte steigen an. Bei einigen Menschen kommt es zu einer sozialen Isolation und einer depressiven Phase.

Behandlung und Therapie

Bei muskulären Ungleichgewichten im Nacken-Hinterkopf-Bereich bietet sich eine physiotherapeutische Behandlung an. Gezieltes Muskeltraining in Form von krankengymnastischen Übungen kräftigen die Muskeln der entsprechenden Problemzone. Dabei kommt es darauf an, auch nach Ende der Krankentherapie das Übungen weiter durchzuführen, da die Muskeln sonst erneut erschlaffen und erneut anfällig für Verkrampfungen werden.

Nur regelmäßiger Sport, vornehmlich Rückengymnastik, kann dauerhaft ein gesundes muskuläres Gleichgewicht im Körper garantieren. Mit regelmäßigen Wärmeanwendungen kann verfestigtes Gewebe wieder gelockert werden. Hier eignen sich Kirschkernkissen ebenso wie Wärmflaschen. Auch Reizstrom ist eine Therapiemöglichkeit, um verspannten Nackenmuskeln beizukommen. Dabei werden mit Hilfe eines TENS-Gerätes Stromimpulse auf die betroffenen Stellen übertragen. Dadurch können sich überbeanspruchte Muskeln erneut entspannen. Knötchen lösen sich auf.

Gute Erfolge in der Behandlung von muskulär bedingten Nackenschmerzen mit Schwärmerei lassen sich auch mit alternativen Therapien wie Manuelle Therapie, Akupunktur oder Osteopathie erzielen. Bei haltungsbedingten Verstellungen der Wirbel (Wirbelblockaden), etwa des obersten Halswirbels, dem sogenannten Atlas, kann eine chiropraktische oder osteopathische Behandlung sinnvoll sein. Nackenverspannungen, die von anatomisch bedingten Beckenschiefständen durch Verkürzung eines Beins herrühren, sind orthopädische Spezialisten in der Lage, diese effektiv mit Einlagen in den Schuhen auszugleichen.

Patienten mit Nackenverspannungen und Schwärmerei, die darüber hinaus Probleme mit einem verspannten Kiefergelenk haben, können sich beim Zahnarzt zur Entlastung die Muskulatur eine Beißschiene anfertigen lassen. Stecken Stress und andauernde Überforderung im Job hinter den Nackenverspannungen und Schwindelgefühlen, ist vielleicht eine psychotherapeutische Behandlung zur Lösungsmittel innerer Konfliktsituationen sinnvoll. Bei beruflichem Stress raten Fachleuten dazu, tägliche Entspannungseinheiten in den Alltag zu integrieren. Wichtig: Ursachenforschung betreiben! Was ist/sind die Ursache/n für die dauerhafte Anspannung? Nur so können extrem belastende und gesundheitsgefährdende Situationen im Leben aufgelöst und Nackenstarre effektiv beseitigt werden.

Aussicht und Prognose

Bei einer fehlerhaften Körperhaltung ist die Nackenverspannung mit Schwindel gut behandelbar. Die Körperhaltung kann korrigiert und mit gezielten Übungsaufgaben trainiert werden, um eine dauerhafte Linderung der Beschwerden zu erreichen. Schäden des Skelettsystems müssen gezielt durch einen operativen Eingriff oder Therapiemethoden verändert werden, um die Verspannungen und den Schwindel zu reduzieren.

Sind psychosomatische Gründe die Auslöser der Beschwerden, ist das Prognose häufig wenig optimistisch. Meist kommt es an einer zunehmenden Intensität der Symptome. Darüber hinaus können sich auch weitere Beschwerden einstellen. Die Heilungsaussichten sind abhängig vom Zeitpunkt der Diagnose, der Krankheitseinsicht und der eingeleiteten Therapie. Häufig vergehen mehrere Jahre, bis eine Linderung wahrgenommen werden kann.

Emotionale Probleme, Überanstrengung und Stress haben gute Prognoseaussichten. Nach der Bewältigung der auslösenden Situation oder Verarbeitung eines Ereignisses kommt es zu einer Verbesserung. Eine Beschwerdefreiheit tritt anschließend meist ebenfalls ein. Werden keine Veränderungen der Lebenslage vorgenommen und der auslösende Zustand bleibt unvermindert uber längere Zeit bestehen, verschlechtert sich der Gesundheitszustand oder die Beschwerden bleiben konstant erhalten.

Unterversorgungen des Organ an Mineralstoffen, Vitaminen, Nährstoffen, Spurenelementen oder Flüssigkeit können innerhalb kurzer Zeit den vorhandenen Bedürfnissen angepasst und verändert werden. Anschließend reduzieren sich die Beschwerden und eine Beschwerdefreiheit wird erreicht.

Vorbeugung

Doch wie lassen sich Schwindelgefühle und Nackenverspannungen verhindern? Eine aufrechte Sitzweise im Büro, kurze Bewegungseinheiten zwischendurch und regelmäßiger Sport verhindern, dass sich diese Symptome im Körper an Dauer festsetzen.

Tipp: Sich oft mit lieben Menschen umgeben und Unternehmungen einplanen, die einem wichtig sind. Das trägt zu guter Stimmung und psychischer Gesundheit bei.

Übrigens: Entspannung lässt sich lernen. Autogenes Training bietet sich hier ebenso an wie Yoga, Chi Gong oder Pilates. Diese Aktivitäten erhöhen nicht nur die Widerstandskraft gegen Stress, sondern helfen auch bei dessen Abbau.

Quellen

  • Rüther, W. & Gehalt, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
  • Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
  • Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe die aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 25. Februar 2024
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